Jeffrey Buis (Kawasaki): «WM-Titel ist für Victor»
Jeffrey Buis nimmt die Nummer eins des Weltmeisters mit zu KTM
Das Saisonfinale der 300er-Kategorie in Portimão schrieb dramatische Geschichten. Nur José-Luis Perez konnte den zweiten Titel von Jeffrey Buis verhindern, dafür musste der Spanier aber das Rennen in jedem Fall gewinnen – und das tat der 22-jährige Mallorquiner! Gleichzeitig fuhr der Niederländer unspektakulär nur auf Platz 11, was jedoch ausreichte.
Als Perez nachträglich auf Platz 2 zurückgestuft wurde, weil er Konkurrent Mirko Gennai auf der Zielgeraden abdrängte, wurde das Ergebnis deutlicher: Mit sieben Punkten Vorsprung wurde Buis Weltmeister. «In den letzten Runden war mir klar, dass ich, wenn ich die Position halte, die Weltmeisterschaft gewinnen würde. Also habe ich nichts mehr riskiert, denn ein anderer Fahrer in meiner Gruppe hätte mich durch einen Fehler aus dem Rennen reißen können – also habe ich mich aus allem herausgehalten und habe die Punkte eingefahren, die ich benötigte», erklärte der aus Meppel stammende Buis SPEEDWEEK.com. «Ich bin sehr stolz, zweifacher Weltmeister zu sein, gerade in der 300er-Kategorie, die so umkämpft ist und alles Mögliche passieren kann. Und ganz klar, dieser Titel ist für Victor.»
Zur Erinnerung: Victor Steeman war im vergangenen Jahr Nachfolger von Buis im belgischen Kawasaki-Team MTM, während Buis in die mittlere Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft aufstieg. Bei einem Unfall in Portimão zog sich Victor schwere Kopfverletzungen zu, an denen er wenige Tage später verstarb.
Für Buis geht es 2024 in der 300er-WM weiter, allerdings im Team Freudenberg KTM. Mit zwei Titeln, elf Siegen und 20 Podestplätzen ist er die Referenz. «Es ist unglaublich, dass ich jetzt der erfolgreichste Fahrer der 300er-Kategorie bin. Dafür muss man sehr konstant sein und seinen Kopf benutzen, so wie im zweiten Rennen in Portimão», sagte der Niederländer, für den die Supersport-WM vorerst keine Option mehr ist. «Als Niederländer muss ich für einen Platz in der Supersport-WM viel Geld mitbringen. Im vergangenen Jahr habe ich jede freie Minute gearbeitet, um das Geld für die 600er zusammenzukratzen. Das möchte ich mir nicht mehr antun. Ich möchte Rennen fahren, aber ohne ständig an das Geld denken zu müssen.»