Steven Clarke beim SX Dortmund: Vom Himmel zur Hölle
Steven Clarke hoffte beim SX Dortmund auf den Gesamtsieg, ging aber leer aus
Vor dem großen Finale hatte niemand den untersetzten Steven Clarke auf der Rechnung, und das nutzte der 250er Europameister aus. In einem verrückten SX1-Finale wurde „der Brite durch Favoritenstürze an die Spitze gespült. Mit letztem Einsatz verteidigte er seine Führung bis ins Ziel gegen den heranstürmenden Kyle Cunningham, der bei seiner finalen Attacke auf Clarke stürzte.
Clarke sprach gegenüber SPEEDWEEK.com von einem normalen Rennunfall. «Es war hart, aber sauber. Wir sind beide Profis und wollen gesund bleiben. Es waren aggressive Pässe dabei, aber wir haben uns nach dem Rennen im Fahrerlager abgeklatscht und alles war gut. Kyle war mein erster Kumpel vor etlichen Jahren in Amerika und wir bleiben Freunde.»
Auch am zweiten Abend hielt sich der 26-Jährige glänzend und lag nach Platz 6 im SX1-Finale in der Königswertung in Führung vor dem abschließenden Sonntag. Allerdings zog sich Steven im Finale bei einem harten Duell mit Boris Maillard (FRA) eine schmerzhafte Handverletzung zu. 24 Stunden später gab Clarke alles, um den ersehnten Gesamtsieg in Dortmund zu holen, doch am Ende musste er auch durch seine Verletzung seinen Traum begraben. Er stürzte in aussichtsreicher Position im ersten Halbfinale und verpasste sichtlich angeschlagen auch seine letzte Finalchance im Hoffnungslauf.
Am Ende der drei Tage von Dortmund wurde Clarke in der Gesamtwertung Vierter.
Trotzdem war das Rennen in Dortmund ein großer Erfolg für Clarke und sein kleines deutsches Team MPS Husqvarna Racing. Voraussetzung dafür war auch sein zweimonatiges Training im bekannten MTF-Trainingscamp von US-Star Davi Millsaps. Beide kennen sich seit Kindesbeinen und Clarke half Kumpel beim Aufbau der Trainingsstätte.
Trainingsparter von Clarke in den letzten Wochen waren unter anderem schnelle US-Boys wie Jordan Smith, Dakota Alix oder Anthony Rodriguez. Und nach Dortmund geht es weiter für Clarke mit dem US-Training, wie der Engländer erklärt: «Am Montag fliege ich wieder nach Amerika, um im MTF-Camp weiter Supercross zu trainieren. Ich werde die 250er East Coast-Serie fahren, als Privatfahrer mit Unterstützung von Davi und MTF.»