SX Chemnitz: Franzosen-Triumph und Thury-Sieg
Der Freitagabend beim ADAC Supercross in der Chemnitzer Messehalle stand im Zeichen der «Grande Nation» – am Ende eines langen Abends belegten französische Piloten die ersten vier Plätze im Finalrennen der SX1-Klasse und entschieden damit den ewig jungen Kampf USA gegen Frankreich deutlich für sich.
Klarer Sieger wurde Gregory Aranda auf einer Kawasaki vom Team Sturm Racing, der beim Auftakt des ADAC SX Cup vor drei Wochen in Stuttgart aufgrund Verpflichtungen in Frankreich noch nicht starten konnte. Das Podium wurde komplettiert durch zwei weitere SX-Spezialisten, Fabien Izoird und Florent Richier.
Bereits in den beiden Halbfinalläufen zeichnete sich ab, dass die US-Topfahrer um Tyler Bowers, Kyle Chisholm und Teddy Maier diesmal die schlechteren Karten hatten auf dem zwar engen, aber von Streckendesigner Freddy Verherstaeten äußerst trickreich gebauten Parcours. In der ausverkauften Chemnitz-Arena gab es im ersten Halbfinale eine Schrecksekunde, als ausgangs der Startgeraden mehrere Piloten hart zu Boden gingen, darunter die deutsche Hoffnung Dennis Ullrich sowie mit Joaquim Rodrigues und Kasper Lynggaard zwei weitere namhafte Piloten. Das Rennen wurde abgebrochen, beim Neustart wurde das Motorrad von Ullrich nicht mehr rechtzeitig fertig und der KTM-Pilot musste in den Hoffnungslauf. Hier setzte er sich dann klar durch und erreichte das Finale.
Im zweiten Halbfinale ging es wesentlich ruhiger zu, nachdem Frankreichs Charles Lefrançois lange das Rennen anführte, wurde er zur Rennhälfte noch von Florent Richier passiert, der den Sieg sicher über die verbleibenden Runden brachte.
SX1-Finale: Aranda mit Tipp vom Gegner
Im Finale, das gegen Mitternacht über die Bühne ging, war es dann Greg Aranda, der bereits unmittelbar nach dem Start die Führung übernahm und die auch in den folgenden 15 Runden niemals in Gefahr geriet. «Zuerst haben meine Starts nicht funktioniert, aber dann hat mir Richier einen Tipp gegeben, wie das besser geht. Ich konnte nach dem Holeshot sofort meinen Rhythmus gehen. Ich war klar der Schnellste und bis auf den kleinen Fehler, dass ich den Zielsprung zweimal nur doppelt gesprungen bin und nicht als Dreier, war ich sehr zufrieden mit meinem Auftritt hier.»
Ullrich auf der Sarholz-KTM belegte nach einem Fehler am Startgatter am Ende noch Rang 7, mehr war trotz großem Einsatz auf der superengen Strecke nicht möglich. Mitfavorit Jake Canada, der in Stuttgart am ersten Abend siegte, blieb Chemnitz fern und zuhause in den USA, weil sein Teamchef Robert Sturm für das zweite SX-Rennen der Saison keinen zweiten Startplatz für die SX1-Klasse bekam und deshalb den Franzosen Aranda vorzog. Wie das Ergebnis zeigt, wohl zu Recht.
SX2-Klasse: Triumph von Dominique Thury
In der SX2-Klasse feierten die Chemnitzer mit dem Sieger Dominique Thury einen deutschen Piloten vom Team Pfeil Kawasaki. Thury gewann das erste Finale deutlich und konnte sich im zweiten Finalrennen nach schlechtem Start und jeder Menge harter Arbeit noch auf Rang 2 vorarbeiten. Das bedeutete in der Gesamtsumme den Tagessieg, den der junge Sachse strahlend kommentierte. «Am Anfang war ich etwas nervös, trotz meiner klaren Führung in Lauf 1 waren doch einige Fehler dabei. Ich habe es zwar ins Ziel retten können, aber das war schon blöd. Im zweiten Lauf hatte ich nach zwei Runden meinen Rhythmus gefunden, auch wenn die Strecke sehr schwer war. Rang 2 war okay für mich, der Tagessieg war mein Ziel und ich wollte einfach nicht mit Gewalt zu viel riskieren. Das ist alles eine Kopfsache.» Die zwei weiteren Plätze auf dem Tagespodium belegten die Franzosen Sulivan Jaulin und Yannis Irsuti.