Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

SX Stuttgart: Faith rettet Amis, Aranda ist der König

Von Frank Quatember
Der Amerikaner Gavin Faith siegte vor seinem Landsmann Jace Owen. Aranda rettete mit dem dritten Platz seinen Gesamtsieg. Dahinter folgten die Pfeil-Piloten Neugebauer und Maillard.

Am zweiten Rennabend setzen sich die Amerikaner durch, Aranda ist platt wie eine Briefmarke und wird trotzdem König von Stuttgart. Streckensprecher-Legende Tommy Deitenbach darf sein berühmtes «Hallooo Stuuttgaart» nicht mehr rufen und Dennis Ullrich ist noch nicht eins mit seiner neuen Suzuki.

Vor ausverkauftem Haus zeichnete sich im Laufe des Abends immer deutlicher ab, dass die beiden starken Amis Faith und Owen den Fehdehandschuh der Franzosen annehmen wollten. Am Ende eines langen und umkämpften Rennabends in der Stuttgarter Schleyerhalle ging der Plan auf, Gavin Faith siegte mit einem glasklaren Start-Ziel-Sieg vor seinem 20jährigen Landsmann Jace Owen. Aranda rettete mit Rang 3 seinen Gesamtsieg, dahinter folgten die Pfeil-Piloten Neugebauer und Maillard.

Als zur besten Sendezeit kurz vor 20 Uhr die Gatter zu den Vorläufen fielen, zeigten sich sämtliche Favoriten um Aranda, Owen, Faith und Maillard zunächst mit makelloser Bilanz. Auch Zach Ames (USA) auf der Pfeil-Kawasaki konnte mit einem Vorlaufsieg erfolgreich in den Abend starten. Ausgerechnet Dennis Ullrich musste in den Hoffnungslauf und konnte sich dort nach hartem Kampf für das Halbfinale qualifizieren. Dort sowie im folgenden Hoffnungslauf war der Neu-Suzuki-Pilot aber dank der schlechtesten Startposition ganz außen chancenlos und schied zum Leidwesen von Fans und Veranstalter aus.

Im ersten Halbfinale war es Gavin Faith, der die Waldmann-Honda energisch in die Startkurve katapultierte und die Führung übernahm. Keine Überraschungen gab es bei den Verfolgern, Aranda mit Jace Owen am Hinterrad. An dieser Reihenfolge änderte sich bis zum Zielsprung gar nichts, Boris Maillard und der hochgehandelte AMA-Pilot Ben Lamay (Yamaha) zogen ebenfalls direkt in das Finale. Das zweite Halbfinale brachte den überraschenden Holeshot von Filip Neugebauer. Der Tscheche fährt zur Freude von Harald Pfeil endlich wieder im gewohnten Leistungsbereich und musste in den verbleibenden 12 Runden lediglich seinen Teamkollegen Zach Ames passieren lassen. Mit den Franzosen Martin und Ramette sowie dem Italiener Bonini in den Top-5 schaffte ein Trio das Finale, das wenige vorher auf dem Schirm hatten, während Piloten wie Jake Canada oder Harri Kullas das Vergnügen hatten, den Hoffnungslauf zu bestreiten.

Das Finale versprach den ewigen Kampf der SX-Schwergewichte USA und Frankreich. Der war im Prinzip bereits nach wenigen Metern entschieden, Gavin Faith prügelte seine Honda dermaßen erbarmungslos aus dem Gatter, wer ganz nah an der Strecke saß, konnte das Adrenalin beim langen Amerikaner förmlich riechen. Landsmann Jace Owen setzte seine Thüringer Johannes-Suzuki direkt an das Hinterrad von Faith, eine weise Entscheidung, machte doch Faith besonders in den ersten Runden ein höllisches Tempo und zog Owen in seinem Sog mit. Auf Rang 3 folgte Filip Neugebauer, doch von hinten machten Greg Aranda und Boris Maillard enorm Druck. Den ersten Franzosen konnte Neugebauer nicht halten, doch seinem Teamkollegen bot der Tscheche erfolgreich bis zur Ziellinie Paroli. An der Spitze waren die Messen gelesen, Amerika gewann das Duell gegen Frankreich klar, denn Aranda ging während der letzten Runden sichtbar die Puste aus nach dem Gewaltritt im gestrigen Finale.

Faith war nach der Siegerehrung zwar immer noch wacklig auf den Beinen, aber hochzufrieden: «Gestern war ich nicht ich selbst, ich war müde und hatte Jetlag. Heute Nacht habe ich gut und lange geschlafen und konnte das zeigen, was ich drauf habe. Ich hab heute alle meine Läufe gewonnen und ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Aber so einfach, wie es aussah, war es heute auch nicht.»

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