Stephan Büttner (20): «Wenn ich fahre, dann auf Sieg»
Stephan Büttner begeisterte die 10.000 Fans
Vor der deutschen ADAC SX Cup-Serie ging es für Stephan Büttner vor allem darum, die abendlichen Finalläufe zu erreichen. Anfang Januar haben sich Ziele und Ergebnisse dramatisch verändert, für den Thüringer und sein kleines Team um Teamchef Colin Streubel ging mit Platz 3 in der SX2-Wertung in Dortmund ein Traum in Erfüllung.
Dabei hatte Büttner am Auftaktabend in Dortmund Probleme, in die Gänge zu kommen. «Beim ersten Start am Freitag hatte ich Probleme und wurde eingekeilt. Dadurch war ich vorn nicht dabei und ich brauchte zu lange, um am Franzosen Bourdon vorbeizukommen. Ich hab mich natürlich fast schwarz geärgert. Umso besser hat es dann in Lauf 2 geklappt.»
Zu den Knackpunkten der Strecke meinte der Deutsche: «Das Waschbrett ist diesmal nicht so kompliziert, meiner Meinung nach das einfachste der bisherigen Saison. Ich werde vielleicht auch mal versuchen, die Sprungkombination nach der Tunneldurchfahrt mit zwei Sprüngen zu schaffen, das hat bisher noch keiner mit der 250er riskiert. Aber das überleg ich mir drei Kurven vorher, da bin ich spontan.»
Den Tag der Revanche 24 Stunden später nahm Büttner wörtlich und hämmerte zwei fantastische Starts aus dem Gatter. In Lauf 1 lieferten sich der Brite Paul Coates und der spätere Gesamtsieger Ilker Larranaga einen adrenalin- und kontaktreichen Kampf, während Stephan sich als Dritter clever heraushielt. Büttner: «Ich hoffte, dass einer von den beiden einen Fehler macht, leider ist die Taktik nicht aufgegangen.»
Das änderte sich in Lauf 2. Nach dem Sturz von Larranaga in der Startphase übernahm Coates das Kommando, Büttner steigerte sich im Schatten des englischen Kawasaki-Piloten von Runde zu Runde. Die 10.000 Fans im Dortmunder Rund, angepeitscht von Sprecherlegende Tommy Deitenbach, sorgten für Gänsehautatmosphäre und drei Runden vor Schluss war es soweit. Nach der schnellsten Runde des Rennens setzte sich Büttner mit einem energischen Pass in Front und fuhr den Sieg sicher nach Hause. Nach der Zieldurchfahrt fiel alle Last schlagartig von den Schultern des 20-Jährigen und nicht nur Freundin Alice vergoss Tränen. Büttner: «Wenn ich fahre, dann auf Sieg, auch gegen Coates! Alles oder nichts, hab ich mir gedacht und es hat geklappt.»