Detroit: Reed will nach Podium noch einen Rekord
Chad Reed feierte ausgelassen
Kawasaki-Star Eli Tomac war am Samstag in Detroit eine Klasse für sich. Der Sohn von Mountainbike-Ikone John Tomac gewann zwei Rennen und segelte einmal nach einer entfesselten Aufholjagd immerhin als Sechster über den Zielsprung. Doch die Sensation des Abends war Oldie Chad Reed. Der 36-jährige Australier holte sich Gesamtrang 3 hinter Tomac und dem Führenden in der Meisterschaft, Cooper Webb (Red Bull KTM).
Beeindruckend: Es war Reeds 245. Antritt in einem AMA-SX-Event, zum 132. Mal konnte er dabei ein Rennen auf dem Podium beenden.
Reed startete mit der Yoshimura-JGR-Suzuki im ersten Finallauf stark und hielt sich bis zwei Minuten vor Schluss auf P2 hinter Honda-Privatier Justin Brayton. Erst dann musste «Reedy» dem heranstürmenden Tomac die Vorfahrt lassen. Im zweiten Rennen profitierte Reed von einem kurzen Ausrutscher von Marvin Musquin (Red Bull KTM), der ans Hinterrad von 450-Rookie Joey Savatgy (Kawasaki) fuhr und zu Boden ging. Reed lag somit zwischenzeitlich wieder auf P3, kam am Ende als solider Fünfter an.
Im letzten Finalrennen des Abends reichte Reed dann P7 hinter Tomac für den Podiumsplatz in der Tageswertung. Damit verwies er Honda-Hoffnung Ken Roczen in der Gesamtwertung auf Platz 4. Für Reed war es das erste Podium seit dem Rennen in Glendale im Januar des Jahres 2017. Damals steuerte Reed eine Yamaha im Werksteam.
«Es ist eine Erleichterung, ja eine massive Erleichterung für mich», gestand Reed. «Ich habe mich vom ersten Training an gut gefühlt. Die Pace war hoch. Das Waschbrett war hart, das hat mir gefallen. Ich konnte eine Zeit lang Tomac hinterherfahren und habe seine Linien gesehen. Es ist nett, mit den Supercross-Jungs da oben zu stehen. Aber Brayton hält den Rekord, den ich gerne hätte. So gesehen muss ich noch ein paar Stufen bewältigen.» Zur Erklärung: Honda-Privatier Justin Brayton (34) hält den Rekord als ältester SX-Gewinner mit seinem Sieg in Daytona im März 2018. Damals war er 33 Jahre alt.
Reed hat das feiern nicht verlernt. Für seinen langbärtigen Mechaniker gab es eine Sektdusche direkt in den Mund, ehe er ihm die Flasche überließ. Für den Aussie hallten noch lange nach der Podiumszeremonie Sprechchöre, die ihn sogar noch beim Abgang aus der Arena begleiteten.