JGR Suzuki – Werksteam mit halber Kraft
Welchen Weg schlägt Suzuki ein? Diese Frage bewegt die Gemüter nicht erst seit dem spektakulären WM-Ausstieg im Jahre 2017. In den USA kämpft das mit Factory Status versehene Team JGR Suzuki seit Monaten ums Überleben und versucht, einen Titelsponsor für das Team zu finden. Man sollte meinen, Titelsponsor eines Werksteam sei das Werk, aber das gilt offenbar nicht mehr für Suzuki. Der Schlingerkurs, den das Unternehmen aus Hamamatsu in den letzten Jahren fährt, ist für Außenstehende kaum noch nachvollziehbar.
Leichte Entwarnung gab es nun beim Supercross in Paris, wo in beiden Klassen wieder ein paar gelbe Motorräder auftauchten. Es wurde als große Erleichterung angesehen, dass Joey Savatgy bei der Messe EICMA in Mailand seine JGR-Suzuki präsentierte und damit in Paris auch respektable Ergebnisse erzielte. Nun wurde Savatgy von Suzuki für die kommende Supercross-WM als offizieller Werksfahrer bestätigt.
Weiterhin wurde der Vertrag mit Alex Martin in der 250ccm Klasse verlängert. Über den Verbleib des zweiten Stammfahrers, Chad Reed, äußert sich Suzuki mit keinem Wort. Reed trat sowohl beim Monster Energy Cup in Las Vegas als auch beim Supercross Paris mit einer privaten Honda an.
Es geht also vorerst weiter mit Suzuki, aber die Probleme sind noch nicht vom Tisch. Ein Ein-Mann-Team pro Klasse ist eben ein Sparprogramm.
In der MXGP-WM wird 2020 ebenfalls wieder ein Suzuki-Team auftauchen. Der Italiener Simone Furlotti muss aus Altersgründen in die MXGP aufsteigen. Er ging in Italien auf Sponsorensuche und wurde fündig. Sein Team 'FM Suzuki' (Furlotti Moto) kann aber nicht an allen WM-Runden teilnehmen, sondern nur an ausgewählten Rennen. Im Fokus steht die italienische Meisterschaft.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die traurige Suzuki-Saga weiter entwickelt. Zwischenzeitlich besetzen Andere das Feld: Nächstes Jahr wird es definitiv ein GasGas-Werksteam geben. Und kein Geringerer als der zweifache Nations-Sieger Glenn Coldenhoff wird die Werks-GasGas bewegen.