Ken Roczen (Honda): Die Probleme bleiben
Ken Roczen trainiert mit Adam Cianciarulo
Bis zur Hälfte des Rennens machte Ken Roczen einen guten Eindruck. Zwar hatte er auf Rang 7 keinen guten Start ins Finale, doch in der Anfangsphase machte er pro Runde eine Position gut. Zunächst verlief alles nach Plan: Er ging zuerst an Justin Hill (Honda) vorbei. Dann schnappte er sich den Titelverteidiger Cooper Webb (KTM). Später profitierte er vom Crash seines Teamkollegen Justin Brayton, der übrigens in Anaheim einen sehr guten Job machte und bis Runde 12 auf Podiumskurs lag, bevor er im Zweikampf gegen Blake Baggett (KTM) und Jason Anderson (Husqvarna) zu Boden musste.
Im letzten Drittel des Rennens ließ der Deutsche aber wieder sichtlich nach. Das hatten wir bereits im letzten Jahr häufig beobachtet. Blake Baggett konnte bis zum Schluss Rundenzeiten von 1:00 hinlegen. Roczen war zu diesem Zeitpunkt bereits 2 Sekunden pro Runde langsamer. Auch Sieger Justin Barcia konnte bis zum Ende des Finalrennens Zeiten von 1:00 in den Boden brennen.
Am Ende konnte Roczen weder Cooper Webb noch Blake Baggett halten und es fehlten ihm 22,1 Sekunden zur Spitze. Rang 6 ist nicht das Ergebnis, was er sich für diese Saison ausrechnete. Auch er war in Anaheim durch einen grippalen Infekt angeschlagen. Aber Cooper Webb, der wegen seiner Grippe kaum noch aus den Augen schauen konnte, schaffte es am Ende dennoch aufs Podium.
In Anaheim klärte Roczen über die Ursachen seiner physischen Probleme auf: Er leidet unter dem Pfeifferschen Drüsenfieber und wird deshalb auch permanent medizinisch überwacht. Wie es um den Gesundheitszustand des Deutschen wirklich bestellt ist, werden wohl erst die nächsten Wochen zeigen. Im fernen Europa können wir nur die Daumen drücken, dass Roczen seine Probleme in den Griff bekommt. Die Saison ist noch sehr, sehr lang und es ist nach dem ersten Rennen nichts verloren.