Anaheim-2: Tomac siegt, Roczen/P13 wieder abgeräumt
Eli Tomac gewann vor Jason Anderson und Chase Sexton
4. Lauf der US Supercrossmeisterschaften im Angel Stadium von Anaheim. Ken Roczen machte zunächst alles richtig und gewann den 'holeshot' zum Start ins Finale. Der Thüringer führte in der frühen Phase des Rennens vor Malcolm Stewart, Jason Anderson und Eli Tomac, der sich von P5 aus rasch nach vorne schob.
Kawasaki-Werksfahrer Jason Anderson, der Roczen schon letzte Woche in San Diego mit einem grenzwertigen Manöver attackiert und abgeräumt hatte, fiel in Anaheim erneut mit enormer Härte auf. Anderson setzte sich zunächst gegen Stewart durch und versuchte danach sofort, die Lücke zum führenden Roczen zu schließen. In Runde 4 hatte Anderson den HRC-Star in Schlagdistanz. In der Rechtskurve ausgangs der Sandsektion griff Anderson innen an, während Roczen auf der Außenlinie blieb, um möglichst viel Schwung in den folgenden Streckenabschnitt mitzunehmen. Anderson wechselte aber die Linie von innen nach außen und fuhr Roczen erneut vors Vorderrad, so dass beide Fahrer kollidierten. Der Deutsche hatte keine Chance, ging bei hohem Tempo zu Boden und wirbelte dabei eine Menge Sand auf. Seine Schutzbrille war völlig versandet, so dass er zunächst versuchte, seine Brille von den feinen Sandkörnern zu befreien. Erst auf Rang 18 nahm Roczen das Rennen wieder auf und versuchte danach zu retten, was in dieser Situation noch zu retten war. Mehr als Rang 13 war allerdings nicht mehr drin. Roczen handelte sich damit einen weiteren Punktrückstand ein und fiel in der Tabelle auf Rang 9 zurück.
Nach Roczens Crash übernahm zunächst Jason Anderson die Führung, doch der diesmal passabel gestartete Tomac schloss die Lücke zum Führenden und übernahm seinerseits in Runde 8 die Spitzenposition. Anderson versuchte zwar, den Anschluss zu halten, wirklich gefährlich konnte er Tomac jedoch nicht mehr werden. Eli Tomac holte seinen ersten Sieg in diesem Jahr und feierte zugleich seinen ersten Yamaha-Triumph. Rang 3 sicherte sich Chase Sexton (Honda). Tomac, der bereits als Tabellenführer nach Anaheim kam, konnte seinen Vorsprung in der Tabelle weiter auf 6 Punkte ausbauen.
Kawasaki-Werksfahrer Jason Anderson verbesserte sich nach P2 von Anaheim-2 von Tabellenrang 6 auf P3 und hat nach 4 absolvierten Rennen einen Rückstand von 8 Punkten zu Leader Tomac.
Das Red Bull KTM Werksteam hatte in Anaheim keinen guten Tag: Aaron Plessinger stürzte in den Whoops und musste das Rennen angeschlagen beenden. Auch Titelverteidiger Cooper Webb hatte einen Tag zum Vergessen. Nach mäßigem Start im Mittelfeld stürzte er in Runde 13 in einer Spitzkehre über das Vorderrad und fiel von P7 auf P9 zurück. Am Ende kam Webb auf P8 ins Ziel und fiel damit in der Tabelle von P3 auf Rang 4 zurück.
Der 5. Lauf der US Supercrossmeisterschaften findet am kommenden Samstag in Glendale statt.
Ergebnis Anaheim 2, 450ccm:
1. Eli Tomac (USA), Yamaha
2. Jason Anderson (USA), Kawasaki
3. Chase Sexton (USA), Honda
4. Dylan Ferrandis (FRA), Yamaha
5. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna
6. Marvin Musquin (FRA), KTM
7. Justin Barcia (USA), GASGAS
8. Cooper Webb (USA), KTM
9. Dean Wilson (GBR), Husqvarna
10. Shane McElrath (USA), KTM
11. Max Anstie (GBR), KTM
12. Brandon Hartranft (USA), Suzuki
13. Ken Roczen (GER), Honda
14. Justin Bogle (USA), Suzuki
15. Mitchell Oldenburg (USA), Honda
16. Kyle Chisholm (USA), Yamaha
17. Alex Martin (USA), Yamaha
18. Josh Hill (USA), KTM
19. Ryan Breece (USA), Yamaha
20. Fredrik Noren (S), KTM
21. (DNF) Justin Brayton (USA), Honda
22. (DNF) Aaron Plessinger (USA), KTM
Meisterschaftsstand nach Runde 4 von 17:
1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 85
2. Chase Sexton (USA), Honda, 79, (-6)
3. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 77, (-8)
4. Cooper Webb (USA), KTM, 73, (-12)
5. Justin Barcia (USA), GASGAS, 72 (-13)
6. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna, 70, (-15)
7. Dylan Ferrandis (FRA), Yamaha, 64, (-21)
8. Marvin Musquin (FRA), KTM, 64, (-12)
9. Ken Roczen (GER), Honda, 62, (-23)
10. Aaron Plessinger (USA), KTM, 55, (-30)