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San Diego: Wieder Zoff wegen Justin Barcia (GASGAS)

Von Thoralf Abgarjan
In San Diego mussten die AMA-Offiziellen Jason Anderson (Kawasaki) und Justin Barcia (GASGAS) zur Ordnung rufen, nachdem es zum verbalen Schlagabtausch kam. Ken Roczen ging der Sache clever aus dem Weg.

Justin Barcia und Jason Anderson sorgten in San Diego wieder für Zündstoff. Im ersten Vorlauf rangierte der GASGAS-Werksfahrer bis zur letzten Runde auf Rang 2 hinter Tomac, bis ihm Jason Anderson in einer Linkskehre mit einem aggressiven Powerslide gegen das Vorderrad krachte. Barcia musste zu Boden, kam aber noch auf Rang 3 ins Ziel. Doch er zeigte sich wenig amüsiert über Andersons Attacke. Anderson seinerseits reagierte hämisch via Social Media: «Ich lache mich ja kaputt», schrieb er via Twitter. «Ausgerechnet Barcia beschwert sich über meinen Move. Keiner von uns beiden hat wohl Grund, darüber zu reden. Er soll aufhören zu flennen.»

Die AMA-Offiziellen schritten ein. Anderson musste seinen Tweet löschen. Im Finale wiederholten sich die Ereignisse mit anderer Besetzung. In derselben Kehre, in der Anderson Barcia vom Motorrad holte, attackierte nun Barcia selbst. Direkt vor ihm fuhren Sexton und Anderson. Barcia nahm die Innenlinie und er kollidierte mit Sexton, der, ähnlich wie zuvor Barcia, zu Boden ging. Für Sexton war es bereits der zweite Crash des Abends. Er war im Vorlauf heftig abgeflogen und musste sich über das LCQ für das Main Event qualifizieren.

Roczen befand sich direkt dahinter und konnte seinem früheren HRC-Teamkollegen ausweichen. Er hatte aber genau beobachtet, mit welcher Härte 'Bam Bam' in San Diego zur Sache ging. Nach der Hälfte des Rennens kam es zum direkten Schlagabtausch zwischen Roczen und Barcia um Platz 3. Roczen hatte in der Anfangsphase Glück, dass er nicht mit der havarierten Husqvarna von Malcolm Stewart kollidierte. Der direkt vor Roczen fahrende Stewart landete nämlich auf dem Tuff Block der Streckenbegrenzung und überschlug sich dabei heftig. Stewart ging eigentlich als Favorit in das Finale von San Diego, nachdem er das Qualifying und den Vorlauf gewonnen hatte.

In jener Linkskehre, an der zuvor Anderson Barcia und Barcia Sexton vom Bike geholt hatten, griff nun Roczen an und ging innen an Barcia vorbei auf P3. Die Körpersprache von Barcia war aber unverkennbar: Er wollte diesen Pass nicht akzeptieren und attackierte sofort, um zu kontern. Eingangs der Whoops, wo zuvor Stewart in den Tuff Block sprang, landete Roczen, der sofort unter Druck stand, ebenfalls ganz knapp neben der Streckenbegrenzung. Dadurch verlor der Deutsche aber schon eingangs der Waschbrettsektion so viel Schwung, dass Barcia am Ende der Whoops wieder innen hineinstechen konnte und Roczen von der Podiumsplatzierung verdrängte. Roczen mag sich in dieser Situation gedacht haben, dass ein sicherer vierter Platz in jedem Falle besser als ein möglicher Crash mit Barcia ist.

Barcia entschuldigte sich später bei Sexton für seine Attacke im Main Event. «Wir sind gute Kumpels und Chase weiß, dass das keine Absicht war.» Der Honda-Pilot sah das allerdings etwas anders: «Er tut es einfach immer wieder und es nervt langsam.» Barcia holte in San Diego sein erstes Podium der Saison.

Ergebnis San Diego, 450 ccm:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha
2. Cooper Webb (USA), KTM
3. Justin Barcia (USA), GASGAS
4. Ken Roczen (D), Suzuki
5. Chase Sexton (USA), Honda
6. Dylan Ferrandis (F), Yamaha
7. Jason Anderson (USA), Kawasaki
8. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki
9. Aaron Plessinger (USA), KTM
10. Joey Savatgy (USA), Kawasaki

Meisterschaftsstand nach Lauf 2 von 17:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 52
2. Cooper Webb (USA), KTM, 46, (-6)
3. Chase Sexton (USA), Honda, 39, (-13)
4. Ken Roczen (D), Suzuki, 37, (-15)
5. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 36, (-16)
6. Justin Barcia (USA), GASGAS, 33, (-19)
7. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 32, (-20)
8. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 29, (-23)
9. Aaron Plessinger (USA), KTM, 29, (-23)
10. Colt Nichols (USA), Honda, 28, (-24)


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