Eli Tomac (Yamaha) siegt in Daytona, Roczen P7
8. Lauf der US-Supercross-Meisterschaften in Daytona. Die angekündigten Regenschauer blieben weitgehend aus und die Strecke im Infield des Daytona International Speedway präsentierte sich in gutem Zustand.
Tabellenführer Eli Tomac (Yamaha) musste auf der anspruchsvollen Strecke erst in Schwung kommen. Im Training qualifizierte er sich auf Rang 4, doch schon im ersten Vorlauf konnte er mit einem Start-Ziel-Sieg und einem Vorsprung von 1,9 Sekunden vor dem gut aufgelegten Ken Roczen (Suzuki) gewinnen. Der Deutsche hatte sich knapp hinter Polesetter Chase Sexton (Honda) auf P2 qualifiziert.
Ins Finale startete Tomac dann erneut fulminant. Schon auf den ersten Metern lag er an der Spitze, während Ken Roczen diesmal nicht gut aus dem Gate kam und erneut von 2 Konkurrenten in die Zange genommen wurde. Roczen musste das Rennen aus dem Mittelfeld heraus in Angriff nehmen und hatte damit eine Menge Arbeit vor sich.
Zurück zur Spitzengruppe: Schon in der ersten Rhythmuspassage nach dem Start konnte Red Bull KTM Werksfahrer Cooper Webb die Führung übernehmen. Es folgten Sexton, Barcia und Anderson. Nach wenigen Runden konnte Tomac aber die Lücke zum Führenden schließen, so dass er in der Sandsektion einen Angriff startete. Webb hielt aber dagegen. Am Ende der folgenden Rhythmussektion kam es während der Flugphase zur Kollision zwischen beiden, so dass Tomac nach der Landung beinahe über den Lenker zu Boden ging. Eli blieb in dieser Phase des Rennens aggressiv und nutzte kurz nach dem Zwischenfall einen Fehler von Webb, um in Runde 8, direkt in der Rhythmuspassage nach dem Zielhügel, die Führung zu übernehmen. Webb hatte sich offenbar verschaltet und kurzzeitig an Traktion verloren, so dass Tomac leichtes Spiel hatte.
Während sich der Tabellenführer an der Spitze schnell absetzen konnte, musste sich Webb danach gegen die Angriffe von Sexton zur Wehr setzen. Auch in Daytona beging der HRC-Werksfahrer Fehler. Er kam aus dem Rhythmus, so dass es mit dem hinter ihm platzierten Barcia zur Kollision kam. Barcia kam bei dem Zwischenfall von der Strecke ab. In der nächsten Rund unterlief Sexton erneut ein Fehler. Diesmal verschaltete er sich, verlor seinerseits an Traktion und wieder kam es zur Kollision zwischen Sexton und Barcia. Diesmal ging der GASGAS-Werksfahrer zu Boden, doch er konnte sich schnell wieder aufrappeln und P4 über die Ziellinie bringen.
Tomac gewann das Rennen mit einem Vorsprung von 1,8 Sekunden vor Cooper Webb, Chase Sexton, Justin Barcia und Jason Anderson. In der Tabelle konnte sich Tomac damit wieder leicht absetzen und führt nach 8 von 17 absolvierten Rennen mit einem Vorsprung von 5 Punkten. Sexton hat auf P3 einen Rückstand von 10 Punkten.
Ken Roczen blieb nach seinem missglückten Start schon in der ersten Runde im Verkehr stecken, rangierte in der Anfangsphase auf P9 und konnte sich im Rennen zunächst gegen den 450er-Debütanten RJ Hampshire (Husqvarna) und später auch gegen Aaron Plessinger (KTM) durchsetzen. Der Deutsche beendete das Rennen auf einem angesichts seiner Leistungen in Qualifying und Vorlauf eher enttäuschenden 7. Platz. In der Tabelle rangiert Roczen weiterhin auf P5.
Yamaha-Werksfahrer Dylan Ferrandis kehrte nach seiner Gehirnerschütterung in Daytona in den Wettkampf zurück, doch ein Crash während des Pressetages warf ihn erneut zurück. Er startete im Qualifying, musste aber zurückstecken und verzichtete auf einen Start. Auch Joey Savatgy (Crash in Arlington) und Adam Cianciarulo (Handverletzung) konnten in Daytona nicht antreten. Nächste Woche geht es in Indianapolis mit Meisterschaftsrunde 9 bereits in die zweite Hälfte der US-Supercross-Meisterschaften.
Ergebnis SX Daytona, 450 ccm:
1. Eli Tomac (USA), Yamaha
2. Cooper Webb (USA), KTM
3. Chase Sexton (USA), Honda
4. Justin Barcia (USA), GASGAS
5. Jason Anderson (USA), Kawasaki
6. Justin Cooper (USA), Yamaha
7. Ken Roczen (D), Suzuki
8. RJ Hampshire (USA), Husqvarna
9. Aaron Plessinger (USA)
10. Christian Craig (USA), Husqvarna
11. Dean Wilson (GB), Honda
12. Justin Hill (USA), KTM
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DNS: Colt Nichols (USA), Honda
DNS: Joey Savatgy (USA), Kawasaki
DNS: Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki
DNS: Dylan Ferrandis (F), Yamaha
DNS: Malcolm Stewart (USA), Husqvarna
DNS: Marvin Musquin (F), KTM
Meisterschaftsstand nach Lauf 8 von 17:
1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 186
2. Cooper Webb (USA), KTM, 181, (-5)
3. Chase Sexton (USA), Honda, 176, (-10)
4. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 148, (-38)
5. Ken Roczen (D), Suzuki, 138, (-48)
6. Aaron Plessinger (USA), KTM, 135, (-51)
7. Justin Barcia (USA), GASGAS, 132, (-54)
8. Christian Craig (USA), Husqvarna, 103, (-83)
9. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 85, (-101)
10. Colt Nichols (USA), Honda, 84, (-102)
11. Dean Wilson (GB), Honda, 82, (-104)
12. Justin Cooper (USA), Yamaha, 76, (-110)