Ken Roczen: «Bin überhaupt nicht müde geworden»
Red-Bull-KTM-Pilot Ken Roczen erreichte am Samstag in Anaheim einen Karrieren-Meilenstein, als er als erster Rookie seit 2009 den Supercross-Auftakt in der 450-ccm-Klasse gewinnen konnte. Der 19-Jährige sagte danach zu «supercrosslive.com»: «Ich kann es eigentlich nicht glauben. Ich habe einen guten Start gehabt und dann direkt hinter Ryan (Anm.: Titelverteidiger Ryan Villopoto). Ich konnte mich wirklich gut halten und habe einfach versucht, mich dabei wohl zu fühlen. Es war schade, dass er stürzte, aber das brachte mir die Führung ein. Ich habe dann einfach versucht, solide Runden hinzulegen.»
Aber hinter dem Thüringer rückte der entfesselte James Stewart bedrohlich auf. «Ich habe James hinter mir kommen gehört», versicherte Roczen. Aber nach dem Sturz des Suzuki-Stars konnte der KTM-Pilot das Rennen nach Hause fahren. «Als ich die Ziellinie überquerte, konnte ich es nicht fassen. Ich bin überhaupt nicht müde geworden, aber ich bin etwas eng gefahren, das ist normal für das erste Rennen. Ich bin super glücklich!»
Roczen war zunächst seinem Trainingspartner und Weltmeister Ryan Villopoto gefolgt, bis der Kawasaki-Pilot eingangs der sandigen Passage das Vorderrad aus der Kontrolle verlor und wegrutschte. «RV» überliess damit das Feld dem Youngster, hinter dem danach Stewart aufrückte. «Ich habe mir gedacht, ‹wir können in unseren Rhythmus kommen und uns vom Feld absetzen›», schilderte Roczen die Phase, als er hinter Villopoto lag. «Es gab auf der Strecke einige Stellen, wo er ein bisschen schneller war, aber in der anderen Hälfte war ich ein bisschen schneller, denn da konnte ich ein wenig aufholen. So blieb der Abstand etwa gleich, aber dann rutschte er weg.»
Für Roczen war es bereits der zweite Sieg in Anaheim, 2013 gewann er im Angel-Stadion auf dem Weg zu seinem 250-ccm-SX-Lites-Titel. Sein erstes Rennen überhaupt in den USA gewann er bereits 2011 in Las Vegas beim Saisonfinale der Lites-Westküstenserie. «Anaheim war wirklich gut zu mir, jetzt muss ich zusehen, dass es so weitergeht. Das Tempo war nicht schwer. Ich habe mir Zeit genommen und versucht, nicht zu hetzen, denn das kann eines Tages schlecht herauskommen, wenn die Strecke derart trickreich ist», meinte der Überraschungssieger.