Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Kontroverse um James Stewart: War es Vorsatz?

Von Thoralf Abgarjan
Musquin (25) setzt zum Überrunden von James Stewart (7) an, innen sticht Dungey bereits  in die Kehre.

Musquin (25) setzt zum Überrunden von James Stewart (7) an, innen sticht Dungey bereits in die Kehre.

War der Zwischenfall von Atlanta, der Marvin Musquin (KTM) den Sieg kostete, eine Retourkutsche von James Stewart für den Crash in Anaheim? Hat 'Bubba' die blaue Flagge vorsätzlich missachtet? Was sagen die Beteiligten?

Beim Saisonauftakt in Anaheim kollidierte Ryan Dungey mit James Stewart. Stewart erlitt dabei eine Gehirnerschütterung. Er fiel für mehrere Rennen aus. Seine Titelchancen waren dahin. Seit diesem Zwischenfall läuft Stewart, der noch im Herbst das 'Red Bull Straight Rhythm' gewonnen hatte, seiner Form hinterher. In Atlanta trat er an, aber 'Bubba' musste sich erst über das Semifinale für das Main Event qualifizieren. Das bedeutete: Schlechter Startplatz und in der Folge ein Start ins Mittelfeld.

In der letzten Runde des Finales liefen der Führende, Marvin Musquin, und Ryan Dungey auf Stewart zum Überrunden auf. James Stewart war in der für ihn ungewohnten Situation, dass die blaue Flagge geschwenkt wurde. Stewart blieb aber auf der Ideallinie. Musquin strauchelte, Dungey erbte den Sieg, der Franzose wurde unglücklicher Zweiter.

Nach diesem Zwischenfall wurde spekuliert, Stewart habe mit dieser Aktion Revanche an Dungey üben wollen, eine Retourkutsche für den Zwischenfall in Anaheim.

Was aber sagen die Betroffenen selbst dazu?
Ryan Dungey meinte kurz nach dem Rennen: «Nein, das ist nicht das Level, auf dem wir uns bewegen. Man muss ja auch sehen, dass Marvin und ich fast gleichzeitig zu der Überrundung angesetzt haben. Es war eine schwierige Situation und wir können froh sein, denn die Sache hätte schlimmer enden können.»

Marvin Musquin hat dazu eine etwas andere Meinung: «Ich weiß es nicht, ich kann nicht in seinen Kopf schauen, aber Stewart hat sich schon an der Boxengasse umgeschaut und wusste genau, dass wir kommen. Ich war in den Whoops schon an seinem Hinterrad. Er hat die Ideallinie nicht verlassen. So habe ich Speed verloren und den nachfolgenden Triple nicht voll nehmen können. So gesehen war es auch mein eigener Fehler. Stewart ist voll weitergefahren und ich befürchtete, dass er auf mir landet. Deshalb habe ich die Linie gewechselt und dabei die Kontrolle über das Bike verloren. In Atlanta habe ich mit Rang 2 zwar mein bestes Ergebnis erreicht, aber ich weiß, es hätte besser sein können. Eigentlich will ich nichts weiter dazu sagen und Stewart auch nicht allein die Schuld geben.»

James Stewart selbst schweigt bislang zum Thema.

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