NW200: Dunlop gegen Seeley – Stallduell bei Tyco BMW
Kann Michael Dunlop dieses Jahr Alastair Seeley Paroli bieten?
Das North West 200 bildet alljährlich den Auftakt der internationalen Straßenrennsaison. Das Rennen, das seit 1929 auf den öffentlichen Straßen zwischen den nordirischen Städten Portstewart, Coleraine und Portrush stattfindet, hat sich längst zur größten Freiluftveranstaltung Nordirland entwickelt und lockt immer mehr Fahrer aus nah und fern an.
Wenn heute am Vormittag das Training aufgenommen wird, steht neben dem Comeback von Honda-Werksfahrer Ian Hutchinson der Zweikampf von zwei Teamkollegen im Fokus des Interesses. Beide Fahrer kommen aus der unmittelbaren Umgebung der Veranstaltung und fahren für die von Hector und Philip Neill geleitete Mannschaft TAS Racing eine BMW S1000RR in den Klassen Superstock und Superbike.
Auf der einen Seite Alastair Seeley, der auf dem ultraschnellen Dreieckskurs als nahezu unbesiegbar gilt. Der 38-Jährige aus Carrickfergus, der an keinem anderen Straßenrennen teilnimmt, stieß 2016 Rekordsieger Robert Dunlop vom Thron, der lange Zeit mit 15 Erfolgen der erfolgreichste Fahrer beim North West 200 war. Mittlerweile hält Seeley bei unglaublichen 21 Siegen. Dazu kommen noch acht zweite und drei dritte Ränge.
Auf der anderen Seite Michael Dunlop. Der jüngere Sohn von Motorsportlegende Robert Dunlop, der vor zehn Jahren im Training zum North West 200 tödlich verunglückte, zählt zweifellos zu den derzeit besten Straßenrennfahrern der Welt. Bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man setzt der 29-Jährige aus Bellymoney seit Jahren neue Maßstäbe, doch beim North West 200 hält er bei vergleichsweise bescheidenen fünf Triumphen.
Wer beide Individualisten kennt, weiß, dass in den vier Läufen der Klassen Superstock und Superbike kompromisslose Duelle auf des Messers Scheide zu erwarten sind und sich beide Lokalmatadore in keiner Weise schonen werden. Aber auch in den zwei Supersport-Rennen werden Seeley (EHA Yamaha) und Dunlop (MD Racing Honda) aufeinandertreffen. Einem spannenden North West 200 mit drei Rennen am Donnerstag und fünf am Samstag steht also nichts im Wege.