Grabmüller/Lavorel: Vorzeitiges Ende bei der TT
Michael Grabmüller
Im letzten Jahr konnte Michael Grabmüller erst gar nicht an der Tourist Trophy auf der Isle of Man teilnehmen, weil sich sein Beifahrer Manfred «Yeti» Wechselberger beim WM-Lauf in Le Mans an der Seite von Günther Bachmaier einige Knochenbrüche zugezogen hatte und ein würdiger Ersatz in der kurzen Zeit nicht aufzutreiben war.
Mitte der abgelaufenen Saison musste sich der Österreicher nach einem neuen Beifahrer umsehen, weil sich seine Lebensgefährtin Sophia Kirchhofer vom Rennsport zurückgezogen hatte. Grabmüller wurde im Franzosen Sébastien Lavorel als neuen Beifahrer fündig, der vorher bei Philippe Le Bail und Sébastien Delannoy im Boot gesessen war.
Grabmüller reiste mit der großen Hoffnung auf die kleine Insel zwischen Großbritannien und Irland, sein bisher bestes Resultat zu verbessern. 2015 und 2016 schaffte er zweimal den 13. Rang. Die erste Top-10-Platzierung wurde vor zwei Jahren nur durch einen technischen Defekt verhindert. Das wollte der Wiener dieses Jahr nachholen.
Aber bereits im Training kam das Delta Racing Team nicht wirklich in Schwung. Seine schnellste Rundenzeit von 21:55,267 markierte er beim Einfahren eines neuen Motors. Im ersten Seitenwagen-Rennen konnte Grabmüller/Lavorel ihre Rundenzeit deutlich verbessern. Mit eineinhalb Minuten Rückstand auf Platz 10 sahen sie als 17. die Zielflagge.
Zum zweiten Rennen am Freitag wird die österreichisch-französische Paarung nicht mehr antreten. «Leider müssen wir bekannt geben, dass wir am Freitag nicht an den Start gehen können», ließ das Team auf Facebook wissen. «Die Enttäuschung bei uns ist sehr groß! Wir möchten uns bei unseren Sponsoren dafür entschuldigen.»
«Unter diesen Umständen wäre es alles andere als gescheit einen neuerlichen Start zu wagen. Die technischen Probleme lassen sich trotz der Hilfe vom fünffachen TT-Sieger Nick Crowe hier vor Ort nicht beheben», erzählte der Fünfte der Seitenwagen-Weltmeisterschaft 2017 im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
«Ich möchte mich beim gesamten Team bedanken. Es gab dieses Jahr unglaublich viel Arbeit. Mein Dank geht auch an Sébastien, denn es war trotz allem eine tolle Zeit. Ich habe das erste Rennen sehr genossen. Obwohl er noch nie in einem LCR als Beifahrer drin war, ist das gegenseitige Vertrauen extrem schnell da gewesen und es war einfach nur geil, so zu fahren!»
Jetzt geht es für Grabmüller auf dem schnellsten Weg zurück in seine Heimat, um noch rechtzeitig seiner Lebensgefährtin bei der Geburt des zweiten gemeinsamen Sohnes beizustehen.