John McGuinness plant Comeback bei der Classic-TT
John McGuinness nach seinem Sieg bei der Senior Classic-TT 2016
Im Vorjahr brach sich John McGuinness bei seinem Sturz im Training zum North West 200 das rechte Bein. Fast ein Jahr musste es mit einem externen Fixateur stabilisiert werden. Trotz der schweren Verletzung verschwendete der 46-jährige Brite keinen Gedanken, seinen Helm an den Nagel zu hängen, ganz im Gegenteil. Bei der diesjährigen Tourist Trophy wollte der 23-fache TT-Sieger unbedingt wieder am Start stehen.
Anfang April hatte McGuinness alle Verträge unter Dach und Fach. Nachdem sein Vertrag mit Honda Britain nicht verlängert wurde, heuerte er für die Superbike-Klasse bei Norton an. Bei der TT Zero war er als einer der drei Mugen-Fahrer gesetzt und in der Lightweight-TT sollte er ein Motorrad für Ryan Farquhar steuern. Für die Supersport-Kategorie hatte sich sogar Michael Dunlop bereit erklärt, ihm ein Motorrad aufzubauen.
Doch das geplante Comeback musste im letzten Moment nochmals verschoben werden. Der frisch verheilte Bruch hielt die Belastung nicht stand. «Ich bin sprachlos. Leider muss ich einen Rückschlag verkraften. Entschuldigt bitte, dass ich euch nicht früher darüber informiert habe, aber ich musste erst selbst meine Gedanken neu ordnen. Zu sagen, dass ich komplett zerstört bin, ist eine glatte Untertreibung», twitterte er danach.
Die Tourist Trophy ließ sich der ehrgeizige Sportler trotzdem nicht entgehen. Wie es sich anfühlt, den über 60 Kilometer langen Mountain Course auf einer Norton SG7 unter die Räder zu nehmen, konnte er gleich zweimal bei einer von den Fans viel bejubelten Ehrenrunde testen. «Ich habe diese zwei Runden genossen. Die Reaktion, die ich von den Fans bekommen habe, war unglaublich», erzählte der zweifache Familienvater danach.
Jetzt verkündete McGuinness, dass er sich wieder vollständig fit fühlt und mit einer Paton 500 bei der Classic-TT im Senior-Rennen wieder an den Start gehen wird. «Nachdem es klar war, dass es mit meiner Rückkehr bei der Tourist Trophy nicht klappen wird, habe ich die Classic-TT als Comeback-Rennen ins Auge gefasst. Jetzt freut es mich natürlich umso mehr, dass es mein Gesundheitszustand tatsächlich eine Teilnahme zulässt.»
«Die Atmosphäre bei der Classic-TT ist einzigartig. Ich freue mich, wieder mit Roger Winfield und seinem Team zu arbeiten. Seine Paton zu fahren, ist eine wahre Freude. Im Vorjahr habe ich damit sogar gewonnen. Ob ich schon wieder konkurrenzfähig sein werden, kann ich natürlich nicht sagen. Ich möchte einfach wieder mit den Jungs um die Wette fahren. Wenn am Ende eine gute Platzierung herauskommt, ist es ein Bonus für uns.»