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Philipp McCallen:«Der Sport hat das Lächeln verloren»

Von Helmut Ohner
William Dunlop mit den vom Temple Golf Club finanzierten Motorrädern

William Dunlop mit den vom Temple Golf Club finanzierten Motorrädern

Der frühere Rennfahrer und nunmehrige Kommentator Philipp McCallen spricht aus, was sich viele Rennsportfans seit dem tragischen Unfall von William Dunlop denken. «Der Straßenrennsport hat das Lächeln verloren.»

Philipp McCallen gehörte einst selbst zu den besten Straßenrennfahrern. Mit vier Siegen in einer Woche hielt er bei der Tourist Trophy eine Bestmarke, die erst 2010 von Ian Hutchinson überboten wurde. 1992 stellte der Nordire beim North West 200 einen Rekord auf, der wohl bis in alle Ewigkeit unübertroffen bleiben wird. Da gewann er an einem Tag gleich fünf Rennen.

Seither tritt er beim North West 200 für die BBC mit seinen Anmerkungen als kluger Kommentator in Erscheinung. McCallen hat in den vergangenen Jahren bei Nordirlands größter Veranstaltung mit den Todesstürzen von Robert Dunlop (2008), Mark Young (2009), Mark Buckley (2012), Simon Andrews (2014) und Malachi Mitchell-Thomas (2016) alle Tiefen des Rennsports miterlebt.

McCallen, der sich mit Joey Dunlop und dessen Bruder Robert viele mitreißende Kämpfe geliefert hat, hat den kometenhaften Aufstieg von Roberts Söhnen William und Michael an die Spitze der Road-Racing-Szene hautnah miterlebt. In einem Gespräch mit dem «Belfast Telegraph» outete sich der elffache Tourist-Trophy--Sieger als Fan von William Dunlop.

«An guten Tagen konnte er jeden besiegen, wie er beim North West 200 und dem Ulster Grand Prix oft gezeigt hat», erinnert sich McCallen. «Aber es sind nicht seine unzähligen Siege, die ewig in meiner Erinnerung bleiben werden, sondern sein magisches Lächeln, das er auch bei Niederlagen nie verloren hat. Bei Siegen war es natürlich umso breiter.»

«Mit seinem tragischen Unfall im Training zum Skerries 100 verliert der Straßenrennsport nun dieses unverwechselbare Lächeln.»

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