John McGuinness (Kawasaki): «Stecken in der Scheiße»
Auch John McGuinness fürchtet sich vor dem Corona-Virus
Der neuartige Corona-Virus bringt ganz Europa an seine Grenzen, auch in Großbritannien wird die Sorge vor den Gefahren immer größer. Selbst ein Haudegen wie John McGuinness beschleicht angesichts der Absage der Isle of Man und der Verschiebung der North West 200 ein mulmiges Gefühl.
«Ich habe 2001 die Maul- und Klauenseuche erlebt. Damals wie heute betrifft es mich aber nicht direkt. Meine Gedanken sind aber bei denen, die darunter leiden», sagte der 47-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Und Gott bewahre hoffentlich wird es nicht so schlimm eskalieren, dass es außer Kontrolle gerät – dann stecken wir echt in der Scheiße. Die Situation ist besorgniserregend. Angst macht sich breit, weil man einfach nicht weiß, was passieren wird.»
«Das Unbekannte ist das Schlimmste», gab McGuinness zu. «Es scheint nicht real zu sein, es ist wie ein Albtraum. Hoffentlich findet am Ende wenigstens die Classic TT statt oder andere Rennen, an denen wir uns erfreuen können.»
McGuinness mimt nicht den Oberlehrer, er mahnt aber das Verhalten vieler Menschen und Politiker an.
«Wir sind alle super egoistisch in dem was wir tun und denken 'es wird schon gut gehen'. Wir sind aber alle nur ein kleines Teil des Puzzles und alle verhalten sich chaotisch – angefangen vom einfachen Mann auf der Straße bis zum Burschen ganz oben!»
«Ich flog unverschuldet beim NW200 in einen Zaun, kämpfte mich durch 2018 mit Verletzungen und 2019 war ein Desaster. Norton hat mich abgezockt; sie schulden mir immer noch Geld – alles ist weg», schimpfte der Engländer. «Ich weiß, dass das auch egoistisch klingt, ich muss jetzt aber auf mich selbst aufpassen. Im Paddock gibt es viele Handwerker. Vielleicht sollten wir zusammen ein Unternehmen starten.»
Der 23-fache Tourist-Trophy-Sieger hatte sich für 2020 mit dem Team Quattro Plant Bournemouth Kawasaki geeinigt.