Saiger-Sturz: Kein grundsätzliches Yamaha-Problem
Horst Saiger auf seiner Yamaha beim vorjährigen North West 200
Der folgenschwere Unfall von Horst Saiger bei Testfahrten auf dem Red Bull Ring hat sich in Windeseile rund um die Welt herumgesprochen und löste in den sozialen Medien eine Welle an Genesungswünschen nach sich. Der seit vielen Jahren in Liechtenstein lebende Österreicher freute sich, nach langer Zeit endlich wieder einmal in seiner steirischen Heimat – Saiger wuchs in der Nähe des Österreichringes auf und wurde nicht zuletzt deswegen schon früh vom Rennfahrerbazillus befallen – zu sein.
«Leider müssen wir euch mitteilen, dass Horst im zweiten Turn nach ein paar Runden in der ersten Kurve schwer gestürzt ist. Was genau das technische Problem war, wissen wir nicht - jedoch hatte er keine Bremse», postete seine Familie am Sonntagvormittag auf Facebook. «Er wurde sofort vor Ort versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Horst befindet sich dort aufgrund seiner zahlreichen Verletzungen im künstlichen Koma. Sein Zustand ist kritisch, aber er ist stabil und die Ärzte sind zufrieden mit seinen Werten. Horst braucht jetzt einfach Zeit und es heißt abwarten und hoffen.»
Erste Vermutungen, dass das Bremsversagen ein grundsätzliches Problem bei der Yamaha YZF-R1 sein könnte, entkräftete Mandy Kainz, Geschäftsführer bei YART Yamaha und verantwortlich für den Aufbau unzähliger Rennmotorräder. «Der Red Bull Ring ist bekannt dafür, dass die Bremsen überstrapaziert werden. In den Kurven 1 bis 3 muss das Motorrad aus hoher Geschwindigkeit stark verzögert werden. Das gesamte Bremssystem ist extrem belastet. Im Gegensatz zur MotoGP dürfen ja in den anderen Rennklassen nur Stahlscheiben verwendet werden.»
«Das Motorrad von Horst wurde nach dem Unfall sofort zu uns in die Firma gebracht. Zur Auflösung zu Sturzursache kann ich nichts beitragen. Ich kann nach der ersten Besichtigung nur so viel sagen, dass Bremsscheiben von Motomaster und Bremsbeläge von SBS verbaut sind und nicht Brembo wie bei den Maschinen, die wir bei YART aufbauen. Ich habe sofort die Stärke dieser Bremsscheiben gemessen, sie beträgt sechs Millimeter. Wir verwenden zum Beispiel bei unseren Maschinen in der Langstrecken-WM welche mit 7,2 Millimeter.»