Ulster GP: Rechtzeitig zurück zum 100-Jahr-Jubiläum
Der Ulster GP vermittelt eine spezielle Athmosphäre
Neben der Tourist Trophy auf der Isle of Man und dem North West 200 zählt der Ulster Grand Prix zu den ältesten Straßenrennen, die den Glanz bis in die heutige Zeit gerettet haben. Seit 1922 dröhnen vor den Toren von Nordirlands Hauptstadt Belfast die Motoren. Wurde zuerst auf dem Clady Circuit gefahren, 1953 übersiedelte man auf den Dundrod Circuit.
Von 1949 bis einschließlich 1971 zählte der Ulster GP zur Motorrad-Weltmeisterschaft. Je sieben Mal konnten sich in dieser Zeit der unvergessliche Brite Mike Hailwood und sein italienischer Konkurrent Giacomo Agostini in die Siegerliste eintragen. Der Brite John Surtees, dem es als einzigen Fahrer gelang, sowohl Motorrad-, als auch Formel-1-Weltmeister zu werden, blieb sechs Mal erfolgreich, der Italiener Carlo Ubbiali fünf Mal. dem Schweizer Luigi Taveri wurde vier Mal der Lorbeerkranz des Siegers umgehängt.
Während sich das Mitte Mai ausgetragene North West 200 zur größten Outdoor-Veranstaltung in Nordirland entwickelte, schlitterten der Dundrod and District Motorcycle Club, der den Ulster Grand Prix organisierte, zusehends in finanzielle Nöte. Wegen heftiger Regenfälle mussten Rennen abgesagt werden. Die Zuschauer zeigten sich auch lange nicht mehr so wetterfest wie früher und blieben der Veranstaltung oftmals fern. Laut Berichten in nordirischen Medien hatten sich Schulden in der Höhe von annähernd 350.000 Euro angehäuft.
Um das Traditionsrennen doch noch zu retten, wurde ein Förderverein gegründet, dem er frühere Veranstaltungsdirektor des North West 200, Mervyn White, vorsteht. Auch der Ex-Rennfahrer McCallen – mit 14 Siegen hinter Joey Dunlop (24) und Ian Lougher (18) auf Platz 3 in der ewigen Bestenliste – ist in das ehrgeizige Projekt eingebunden.
Als Veranstalter des schnellsten Straßenrennens der Welt tritt nun der «Revival Racing Motorcycle Club» auf. In einer Erklärung des Clubs heißt es: «Wir wissen um die einzigartige Anziehungskraft, die der Ulster Grand Prix auf Fahrer und Fans gleichermaßen ausübt, und wir freuen uns, den Rennsport wieder auf diese berühmte Strecke zu bringen. Wir sind den freiwilligen Helfern zu Dank verpflichtet für ihre Zusammenarbeit und ihre kontinuierliche harte Arbeit, um dieses berühmte Rennen im Jahr seines hundertjährigen Bestehens zu veranstalten.»