Guy Martin über Crighton CR700W: «Thats fast as f**k!
Brian Crighton baute die Wankel-Norton, mit der Steve Hislop 1992 in einem epischen Duell gegen Carl Fogarty (Yamaha) die Tourist Trophy gewann. Norton hatte in der Folge eine wechselvolle Geschichte und gehört heute dem indischen Hersteller TVS. Crighton stiess 2009 zur Firma Rotron Power, deren Hauptgeschäft die Entwicklung und Herstellung von Wankelmotoren für die bemannte und unbemannte Fliegerei ist.
14 Jahre entwickelte der heute 75-jährige Crighton seither an seinem Traummotorrad, der Crighton CR700W. Es handelt sich dabei um ein Motorrad ohne Strassenzulassung, das wegen des Verbots von Wankelmotoren auch nicht im Rennsport eingesetzt werden kann. Einzige Einsatzmöglichkeit: Rennstreckentrainings. Kleinliche Einwände, die angesichts der Eckdaten in die Bedeutungslosigkeit sublimieren:
Der Motor ist ein Zweischeiben-Wankelmotor mit 700 ccm und Benzineinspritzung. Die Probleme mit übermässigem Verschleiss der Rotor-Dichtleisten soll mit zweiteiligen Silikon-Nitrit-Keramik-Dichtleisten gelöst sein. Der Motor hat nur drei bewegte Teile und wiegt nur 24 kg. Zusammen mit der Slipperkupplung und dem Sechsgang-Kasettengetriebe bringt die Antriebseinheit 43 kg auf die Waage.
Das Chassis ist als konventioneller Brückenrahmen ausgeführt. Bemerkenswert ist der kurze Radstand von 1374 mm. Die Federelemente liefert Bitubo, die Bremsen Brembo, die Karbonräder Dymag. 25 Stück sollen gebaut werden, zum Preis von 85.000 £ (ca. 100.000 Euro).
Die Eckdaten der Crighton wecken Begehrlichkeiten: 220 PS bei 10.500/min, 142 Nm bei 9500/min,129,5 kg Trockengewicht. TT-Rennfahrer Guy Martin durfte die Crighton CR700W auf seiner Heimstrecke Cadwell Park testen. Der Sound, der durch die grüne Landschaft hallt, ist schon mal eine echte Bereicherung der akustischen Welt. Zurück im Fahrerlager bezeichnet Martin moderne Superbikes im Vergleich zur Crighton als Mopeds.