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Josh Brookes: «Werde Handschuhe nicht ins Eck werfen»

Von Simon Patterson
Nach fünfjähriger Pause kehrt Josh Brookes zur Tourist Trophy zurück

Nach fünfjähriger Pause kehrt Josh Brookes zur Tourist Trophy zurück

Nach einer Pause wird Josh Brookes bei der TT wieder am Start stehen. SPEEDWEEK-Mitarbeiter Simon Patterson unterhielt sich mit dem Australier über dessen Ziele und den Druck, den er bei seinem Comeback verspürt.

Wie wird wohl die erste Runde nach der langen Pause aussehen?

Sie wird, um es vorsichtig auszudrücken, schwierig. Ich glaube, ein Neuling ist nervös, weil er nicht weiß, was auf ihn zukommt, weil er nicht vorhersehen kann, was auf ihn zukommen könnte. Aber ich weiß genau, worauf ich mich einlasse, genau deshalb bin auch ich nervös! Ich weiß, wo ich mit Vollgas fahren oder vor welcher Kurve ich einen Gang zurückschalten muss. Ich werde versuchen langsam mein Selbstvertrauen aufzubauen, um dann das zu tun, von dem ich weiß, dass es möglich ist.

Es wird ein oder zwei Tage dauern, bis sich meine Augen an die Geschwindigkeit gewöhnt haben und all die Erinnerungen zurückkommen. Es muss sich wieder natürlich anfühlen. Als Fahrer muss man einfach diesen Prozess durchlaufen.

Ich bin ein bisschen nervös, aber ich denke, ich habe die richtige Einstellung dazu, wie ich es angehen soll. Ich war zwei Jahre hier und dann zwei Jahre weg, dann bin ich wieder zwei Jahre hier gefahren und war jetzt fünf Jahre weg. Es fühlt sich für mich wie eine Wiederholung an. Ich weiß also, was ich zu erwarten habe.

Mit deiner Erfahrung als Newcomer weißt du ja, wie du dich auf die TT vorbereiten musst?

Als Newcomer habe ich das Maximum die Vorbereitung investiert. Nachdem ich aber schon eine Runde mit 131 Meilen pro Stunde gedreht habe, gibt es eigentlich keine spezielle Vorbereitung mehr, die ich machen könnte. Jene Vorbereitung, die ich in der Vergangenheit gemacht habe, wird nur jemandem helfen, der noch nie dabei war. Ich wüsste im Moment wirklich keinen Weg, wie ich meine Vorbereitung verbessern könnte, außer meine Erinnerung, wie ich mich damals gefühlt habe, wieder aufleben zu lassen. Ich nenne das Gefühlskonditionierung; ich weiß zum Bespiel, wie es sich anfühlt, wenn ich durch die Senke bei Bray Hill fahre.

Ich habe das bereits in meinem Logbuch, es ist auf meinem Memory Stick. Ich muss nur noch die durcheinander geratenen Dateien durchgehen und versuchen, sie neu zu ordnen. Die Datei ist da drin, ich kann sie nur nicht sofort abrufen, ich muss sie erst einmal finden. Wenn ich das tue, wird die Gefühlskonditionierung zurückkommen. Ich denke, das wird schneller gehen als bei jemandem, der weniger Erfahrung hat.

Ich werde in der Lage sein, diese Momente wieder zu erleben und hoffentlich neue Wege zu beschreiten. Das ist es, was ich gerne tun würde – den Lernprozess beschleunigen und frühzeitig Neuland betreten.

Gibt es Abschnitte der Strecke, auf die du dich besonders freust?

Ich mag St. Ninian's, den Abschnitt nach Start und Ziel, weil dort alle meine Freunde sind, meine Frau, meine Mechaniker und mein Team. Wenn man auf der Strecke unterwegs ist, weiß man, dass man dort Freunde hat, auch wenn man nicht wirklich weiß, wo. Am Start weiß man, dass sie alle da sind, dieses Gefühl genieße ich. Es gibt auch einige andere wirklich coole Stellen. Früher habe ich den Sprung bei Rhencullen gehasst, weil er so unangenehm ist. Als ich dann den Dreh heraushatte, habe ich mich darauf gefreut, weil ich ihn gemeistert habe - oder vielleicht nicht gemeistert habe, aber besser darin geworden bin. Man kann immer noch besser werden, aber ich fühle mich jetzt sicher. Die Quarry Bends erinnern fast an die Kurven einer Kurzstrecke und ich freue mich auf diese Passage, denn dort kann ich mich richtig reinhängen und das Gefühl für Schräglage und Grip genießen, weil es ein sehr konstanter Bereich der Strecke ist. Ich könnte stundenlang über die Streckenabschnitte sprechen, die mir Spaß machen!

Stehst du dieses Jahr unter großem Druck?
Für mich ist es wichtig, einen guten Job zu machen. Ich glaube, jeder möchte gute Arbeit leisten und stolz auf seine Arbeit sein. Jeder will, dass für ihre gute Arbeit Anerkennung gezollt wird. Das ist auch der Grund, warum man sich verbessern oder seine persönliche Bestleistung übertreffen möchte.

Ich habe das Gefühl, dass ich unter Druck stehe, das zu tun, was die Leute mir zutrauen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ein großer Druck auf mir lastet, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Ich weiß, dass ich gerne auf dem Podium stehen würde; das ist ein Ziel für mich, aber wenn ich es nicht erreiche, werde ich meine Handschuhe nicht ins Eck werfen. Ich denke, es ist ein einigermaßen realistisches Ziel, und wenn ich es erreichen könnte, wäre das meine Erfolgsgeschichte.

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich viel Druck von außen habe. Jeder will zuerst sehen, dass man sicher und gut nach Hause kommt, wenn man dann ein gutes Ergebnis erzielt, ist das die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Ich fühle mich wohl mit dem Druck, der auf mir lastet.

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