Macau GP mit Datzer, Maurer, Trummer und Lupberger
Noch wird auf die Veröffentlichung der Teilnehmerliste für die 55. Auflage des Macau Motorcycle Grand Prix gewartet. Bisher steht lediglich fest, dass von den Spitzenpiloten Davey Todd, der noch einmal eine BMW seines ehemaligen Teams Burrows Engineering/RK Racing fährt, bevor er die Saison 2024 für Phillip Neill und Tas Racing an den Start gehen wird, die Einladung des Veranstalters angenommen hat.
Man darf aber davon ausgehen, dass sich auch Fahrer wie die TT-Legenden John McGuinness, Peter Hickman oder Michael Rutter – er ist mit neun Siegen der ungekrönte Zweirad-König in Macau – das Einladungsrennen im chinesischen Spielerparadies nicht entgehen lassen werden. Was man allerdings bereits weiß, ist, dass die deutschsprachige Abordnung vier Fahrer umfassen wird.
Als Vorjahreszweiter – nur der Finne Erno Kostamo war um etwas schneller – hat sich David Datzer für seinen zweiten Auftritt in der früheren portugiesischen Enklave einiges vorgenommen. «Die britischen Road Racer sind sicherlich zu favorisieren. Von diesen Jungs kann man einiges lernen, aber ich bin gut in Form und möchte zumindest um eine Podiumsplatzierung kämpfen.»
«Ich habe das ganze Jahr auf diese Veranstaltung hingearbeitet», erklärt der Bayer, der seit diesem Jahr bei der Tourist Trophy den Sachsen Rico Penzkofer als schnellsten Deutschen abgelöst hat. «Im Moment ist es noch etwas hektisch. Ich muss noch das Fahrwerk rechtzeitig umrüsten. Nächste Woche muss ich alles bei Penz, der sich um den Transport kümmert, abliefern.»
Datzer, der wieder auf den Support von Brian Moore zählen darf, hat sich ein spezielles Design überlegt. «Details verrate ich derzeit noch nicht. Ich kann aber versprechen, dass es ein Hammer wird. Erst bei der traditionellen Fahrerpräsentation möchte ich damit in die Öffentlichkeit gehen. Lasst euch überraschen», gibt sich Datzi geheimnisvoll.
Auch Lukas Maurer wird dieses Jahr wieder an der Startlinie stehen. Der Eidgenosse konnte sich dieses Jahr fahrerisch enorm steigern und hat überlegen die IRRC Superbike für sich entscheiden, wobei er sich in der Hälfte der sechs Rennen das Punktemaximum holen konnte. Beim Macau GP fehlten ihm im Vorjahr nur wenige Sekunden auf eine Podiumsplatzierung.
Der Schweizer Kawasaki-Fahrer ist sich bei allem sportlichen Ehrgeiz allerdings durchaus bewusst, dass sich so ein gutes Ergebnis gegen die britische Übermacht nur schwer wiederholen lassen wird. «Mein Ziel ist es vorrangig, meine letztjährigen Rundenzeiten zu verbessern. Platzierungsmäßig wird es wohl etwas nach hinten gehen.»
Nach 2023 steht auch dieses Jahr der Name Julian Trummer wieder auf der Einladungsliste. «Es ist ein großes Privileg, zu diesem speziellen Rennen eingeladen zu sein. Dessen bin ich mir auch bewusst. Noch vor wenigen Jahren war es ein Traum, der jetzt in Erfüllung gegangen ist. Deswegen möchte ich bei dieser Veranstaltung vor allem Spaß am Fahren haben.»
«Wie alle anderen möchte natürlich auch ich schneller werden und nicht zu weit weg von den Top-Jungs», hat sich der österreichische Honda-Pilot vorgenommen, der sich in den nächsten Tagen noch einrollen will. «Seit Armoy und dem Manx Grand Prix bin ich nicht mehr auf dem Motorrad gesessen. Ich brauche dringend einige Runden auf einer Rennstrecke.»
Der Vierte im Bunde der deutschsprachigen Fahrer ist Olivier Lupberger, der dieses Jahr zum ersten Mal den 6,115 Kilometer langen und von Steinmauern und Leitplanken gesäumten Guia Circuit unter die Räder seiner Kawasaki nehmen darf. Sein Start beim diesjährigen North West 200 öffnete dem Schweizer das Tor zum Macau Grand Prix.
«Dass ich die Einladung bekommen habe, war eine Überraschung. Franky Heidger und Lukas Maurer haben meinen Namen auf die Liste der Fahrer gesetzt, die in Macau fahren wollen. Meine Emotionen sind schwierig zu beschreiben, es hatte schon einige schlaflose Nächte», gestand er. «Ich werde alles geben, um mich zu qualifizieren. Im Rennen möchte ich in die Top-15.»