NW200: Neun Superbike-Siege in Serie für Glenn Irwin
Glenn Irwin gewinnt das erste Superbike-Rennen
Für alle Motorsportfans, die es nicht schaffen, am Samstag zum North West 200 zu kommen, wurde dieses Jahr erstmals auch am Donnerstag ein Superbike-Rennens ins Programm über vier Runden auf dem 14,436 Kilometer langen Dreieckskurs zwischen den nordirischen Städten Portstewart, Coleraine und Portrush genommen.
Im Training zeigte sich Glenn Irwin von seiner besten Seite. Dem Ducati-Piloten, der vor wenigen Tagen in Oulton Park drei Läufe zur British Superbike Championship gewonnen hatte, gelang es schon im ersten Training die Rundenrekordzeit zu unterbieten. Im zweiten Qualifying legte er noch ein Schippchen drauf und fand noch einmal über zwei Sekunden.
Auch Davey Todd auf der BMW blieb als Zweitplatzierter des Trainings unter dem Rundenrekord. An der dritten Stelle landete Lokalmatador und Publikumsliebling Michael Dunlop (DAO Hawk Honda), dem sichtlich eine Verletzung an seinem rechten Arm zusetzt, die er sich bei einem Ausrutscher vor einer Woche beim Cookstown 100 zugezogen hatte.
Auch wenn ihre Rückstände bereits einige Sekunden auf ihre Vorderleute sind, dürfen sich auch Dean Harrison auf der Werks-Honda in Superstock-Konfiguration, Peter Hickman mit seiner von ihm aufgebauten BMW und Conor Cummins (Honda) Chancen auf eine Podiumsplatzierung machen. Das Trio startet das Superbike-Rennen aus der zweiten Startreihe.
Während der Österreicher Julian Trummer (Jackson Racing Honda) von Position 26. auf die Strecke geht, ist der Schweizer Lukas Maurer wegen eines irreparablen Schadens an seiner Yamaha längst auf der Heimreise. Sein Landsmann und Markenkollege Olivier Lupberger wird ebenfalls von technischen Problemen eingebremst und schafft so die Qualifikation nicht.
Mit einem frischen Motor in seiner Ducati gelingt Irwin ein guter Start, aber Todd kommt noch besser von der Linie und sticht als Erster in den engen York Corner, ihm folgen Irwin, Dean Harrison, Dunlop, Hickman und McGuinness. Die BMW von Todd ist auf der langen Geraden auch ohne Windschatten schneller als die Ducati von Irwin.
Todd kann in der ersten Runde die Führung behaupten, sein Vorsprung beträgt 0,3 Sekunden. Der Rest ist bereits mehr als über drei Sekunden abgeschlagen. Weil Harrison beim Ausgang der Start-Ziel-Schikane mit der Felge an einem Randstein anschlägt übernimmt Dunlop den dritten Platz. Trummer ist flott unterwegs und ist bereits 22.
Die beiden Briten steigern sich in ihrem Zweikampf in einen wahren Rausch. In der zweiten Runde unterbietet Todd mit 4:16,953 Minuten den Rundenrekord von Hickman, Irwin in seinem Windschatten ist sogar um einige Zehntelsekunden schneller. Seine Zeit lautet 4:16,737, das einen Schnitt von 125,779 Meilen pro Stunde entspricht.
Im dritten Umlauf ist es soweit. In der Bremszone zur Juniper-Schikane übernimmt Irwin die erst Position. Dunlop liegt nach wie vor an der dritten Stelle, allerdings hart bedrängt von Harrison und Hickman. Aber alle Augen sind auf die beiden Streithähne an der Spitze gerichtet. Die letzten 14,436 Kilometer müssen die Entscheidung bringen.
Fast hätte Todd noch einen Weg an seinem Konkurrenten vorbei gefunden, doch Irwin deckt die Ideallinie in der letzten Schikane geschickt ab und sichert sich erneut den Sieg. Es ist sein neunter Erfolg in Serie in der Superbike-Klasse. Todd wird verdient Zweiter und Dunlop setzt sich im Kampf um den letzten Podiumsplatz durch. Trummer schafft den Sprung auf Rang 16.
North West 200, Superbike-Rennen 1
1. Glenn Irwin (GB), Ducati. 2. Davey Todd (GB), BMW, 2,545 sec zur. 3. Michael Dunlop (GB), Honda, +16,786 sec. 4. Peter Hickman (GB), BMW. 5. Dean Harrison (GB), Honda. 6. Conor Cummins (GBM), Honda. 7. John McGuinness (GB), Honda. 8. James Hillier (GB), Honda. 9. Paul Jordan (IRL), Honda. 10. Erno Kostamo (FIN), BMW. Ferner: 16. Julian Trummer (A), Honda. Schnellste Runde: Irwin in 4:16,737 min.