Tourist Trophy: Abschied von Ian Lougher
Keine TT künftig für Ian Lougher
Jahrzehntelang galt Ian Lougher als fixer Kandidat auf Podiumsplätze bei der Tourist Trophy auf der Insel Man. In seiner über 30 Jahre dauernden Karriere bei der wohl gefährlichsten Rennveranstaltung der Welt wurde der Waliser 29 Mal zur Siegerehrung gebeten, zehnmal davon als vielumjubelter Triumphator. Oft genug stellte er bei diesen Rennen neue Runden- und Rennrekorde auf. Den ersten seiner TT-Siege feierte der motorsportliche Evergreen 1990, seinen letzten 2009!
In die Geschichtsbücher ging sein Sieg gegen Steve Hislop bei der Junior-TT 1990 ein. In ihrem epischen Duell unterboten beide mehrmals den Rundenrekord. «Steve war damals Werksfahrer bei Honda und ich hätte es niemals für möglich gehalten, ihn auf meiner privaten Yamaha zu schlagen. Im Ziel waren es gerade einmal 1,8 Sekunden, die für mich den Ausschlag gegeben haben. Mein Rundenrekord für diese Klasse hielt danach neun Jahre», blickt der 46-jährige Lougher mit Stolz auf seinen ersten Erfolg bei der Tourist Trophy zurück.
«Man kann nicht ewig Rennen fahren. Ich hatte in den 30 Jahren bei der Tourist Trophy eine wirklich gute Zeit, in der ich von schweren Verletzungen verschont geblieben bin. Die jüngere Generation von Rennfahrern geht heutzutage Risiken ein, die man nach zehn Siegen nicht mehr auf sich nehmen möchte. Schon vor der Veranstaltung habe ich über einen möglichen Rücktritt nachgedacht. Der tödliche Unfall von meinem Freund Yoshinari Matsushita, der 2009 in meinem Team gefahren ist, hat es mir letztendlich leicht gemacht, diesen Schritt zu setzen», so Lougher.
Lougher, der nicht nur Achtellitermaschinen, sondern auch großvolumigen Motorrädern zum Sieg steuerte, wird der Insel Man aber nicht endgültig den Rücken kehren. Als Fahrer wird er auch künftig bei den Classic-Rennen anlässlich des Manx Grand Prix an den Start gehen und auch als Teamchef wird es ein Wiedersehen auf der nur knapp 85.000 Einwohner zählenden Insel in der Irischen See geben. In Zukunft möchte Lougher sein I.L.R. Kawasaki Team nicht nur in der britischen Superstock-Meisterschaft, sondern auch bei Straßenrennen einsetzen.