Formel 1: FIA spricht Urteil

Petit Le Mans: Showdown in Road Atlanta

Von Oliver Runschke
Zehn-Stunden-Finale in den Hügeln von Georgia: In Road Atlanta endet am Wochenende die erste Saison der United SportsCar Championship. Fittipaldi und Barbosa vor dem Titel.

Jahr eins ist fast geschafft: Am Samstag endet mit dem «Petit Le Mans» in Road Atlanta die erste Saison der United SportsCar Championship (USC). In seinen 16. Jahr steht das Rennen in den Hügel ausserhalb der Südstaatenmetropole Atlanta vor zwei Änderungen: Ging das «kleine Le Mans» bisher über eine Distanz von 1.000 Meilen oder zehn Stunden, ist in diesem Jahr eine Renndistanz von zehn Stunden festgeschrieben. Erstmals wird damit auf Dauer gefahren, bei den bisherigen 15 Ausgaben wurde stets zuerst die Distanz erreicht. Auch neu: Erstmals starten beim «Petit Le Mans» auch Daytona Prototypen, denn bis zum vergangenen Jahr war das Rennen eines der Juwelen der ALMS, die in der USC aufgegangenen ist.

Ein Feld von mehr als 50 Sportwagen und GT nimmt die Zehn-Stunden-Distanz am Samstag in Angriff, das grosse Feld kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Rennen den internationalen Glanz vergangener Tage eingebüsst hat. Der Armada der Daytona Prototypen und dem Deltawing stellen sich am Wochenende im Kampf um den Gesamtsieg drei LMP2, wovon man die beiden Lola-Mazda-Diesel schon seit dem Saisonbeginn nicht ernst nehmen kann. Bleibt der Ligier-Honda von Oak Racing, der zuletzt in Austin den Sieg nur knapp verpasst hat, für Alex Brundle, Gustavo Yacaman und Ho-Pin Tung. Die Honda-Mannschaft von Extreme Speed spart sich das Finale und gibt einem Einsatz bei der Sportwagen-WM FIA WEC in Shanghai im Oktober den Vorzug.

Ligier-Honda einzige Konkurrenz der Daytona Prototypen

Für Oak Racing dürften die Chancen am Samstag nicht schlecht stehen, den der schnelle und anspruchsvolle Kurs von Road Atlanta ist auf LMP2 zugeschnitten, die Franzose haben in Nord-Georgia auch bereits in der Vergangenheit Erfahrung gesammelt. «Das Petit Le Mans ist eines der schwierigsten, aber auch eines der grössten Rennen. Unser Paket hat sich beim Rennen zuletzt in COTA als sehr konkurrenzfähig erweisen, so werden wir in Road Atlanta weitermachen», verspricht Oak Racing-Teammanager Philippe Dumas.

Für Oak geht es in Georgia nur um den Gesamtsieg und um Werbung für das Ligier-Coupé, intakte Titelchancen haben die Franzosen nicht mehr. Die besten Aussichten auf den Titel haben Christian Fittipaldi und Joao Barbosa, die in Road Atlanta im Action Express-Coyote-Chevrolet wieder mit Sebastien Bourdais starten. Die Daytona-Sieger haben 22 Punkte Vorsprung auf die Taylor-Brüder Ricky und Jordan (Taylor-Dallara-Chevrolet). Das extrem eng abgestufte Punktesystem hält die Meisterschaft theoretisch offen, doch die Chancen auf eine gravierende Änderungen an der Tabellenspitze sind gering. Fittipaldi/Barbosa ist der Titel so am Samstag kaum mehr zu nehmen, den beiden Action-Express-Piloten reicht es in Wertung ins Ziel zu kommen.

Die Tabellendritten Richard Westbrook und Michael Valiante (Spirit of Daytona-Coyote-Chevrolet) liegen einen Punkt hinter den Taylor-Brüdern und werden wie schon in Daytona und Sebring von Mike Rockenfeller unterstützt.

Dodge und Corvette kämpfen um den GT-Titel

Dodge Viper gegen Corvette lautet der Titelkampf in der GTLM-Klasse. Die Viper-Piloten Kuno Wittmer und Jon Bomarito führen sieben Punkte vor Antonio Garcia in der Corvette C7.R. Der Spanier Garcia hatte eine starke Saisonmitte mit vier Klassensiegen in Folge, doch dann wurde die Corvette beschnitten und Dodge konnte aufholen. Dominik Farnbacher und Marc Goossens haben in der zweiten Werks-Viper als Dritte noch Aussenseiterchancen.

Porsche begnügt sich nach einer durchwachsenen Saison mit kleineren Zielen. Nachdem die Porsche-Werksfahrer in der Fahrerwertung nichts mehr zu melden haben, hat man in Stuttgart die Herstellerwertung als erstrebenswertes Ziel ausgerufen. Dort liegt Porsche immer punktgleich mit Dodge.

Für BMW war die Saison in der GTLM-Klasse mit dem Z4 GTE eine einzige Ernüchterung. Die Bayern sind als einziger Hersteller in der GTLM-Klasse noch ohne Sieg. Dafür läuft es in der GTD-Klasse, der kleinsten Klasse, umso besser. Dane Cameron ist mit seinem Turner Z4 GT3 mit vier Zählern Vorsprung Tabellenführer vor Cooper MacNeil und Leh Keen in Alex Job-Porsche 911 GT America, drei Punkte zurück liegt das Ferrari-Duo Townsend Bell und Bill Sweedler. Nur noch Aussenseiterchancen hat der beste Deutsche und bestplatzierte Audi-Pilot Christopher Haase. Der Franke ist am Ende seiner ersten US-Saison Tabellenvierter und liegt 16 Punkte zurück.

Das «Petit Le Mans» startet am Samstag um 17:00 Uhr deutscher Zeit und wird im Livestream auf imsa.com übertragen.

Vorläufige Startliste «Petit Le Mans»

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