Organisierte Kriminalität? Ausverkauf bei Level 5
Tucker (Mitte) mit Ryan Briscoe und Marino Franchitti
Die Geschäfte von Hobbyrennfahrer und Level-5-Teambesitzer Scott Tucker sind den US-Behörden bereits länger ein Dorn im Auge. Der 52-jährige soll Kleinkredite zu Wucherzinsen vermitteln, berichtet wird von Fällen bei denen Tucker zugerechnete Firmen für einen 500-Dollar-Kredit knapp 2.000 Dollar zurück gefordert haben sollen. Bei den Wuchergeschäften versteckt sich Tucker hinter einem undurchsichtigen Firmengeflecht und einem Schutzschild von Indianerstämmen, denen diese Geschäfte auf lokaler Basis in den USA erlaubt sind. Tucker soll daraus allerdings ein illegales landesweites Geschäft aufgebaut haben. Mit einem Grossteil der Einnahmen dieser Geschäfte soll er sein Team finanziert haben, dass unter anderen in den vergangenen Jahren in der ALMS, dem WEC-Vorläufer ILMC und in Le Mans startete.
Nach einem Bericht des US-Wirtschaftsmagazins «Bloomberg» wollen die Strafverfolgungsbehörden nun härter gegen Tucker durchgreifen. Staatsanwalt und FBI wollen gegen Tucker nun nach einem Gesetz gegen organisierte Kriminalität ermitteln. Das Sondergesetz wurde in den 1970er Jahren in den USA eingeführt um die Mafia zu bekämpfen und droht mit drakonischen Strafen. Alleine die Drohung nach dem harten «RICO» Gesetz zu ermitteln, ringt vielen Verdächtigen Geständnisse ab.
Tuckers Team Level 5 beeindruckte in den vergangenen Jahren mit einem pompösen Auftritt im Fahrerlager. In nahezu jedem Jahr schaffte das Team neue Rennfahrzeuge für Millionenbeträge an und engagierte sich für Langstreckenrennen gerne teure Stars.
Nach dem Klassensieg in der GTD-Klasse im Januar bei den 24h Daytona hat Level 5 die Rennsportaktivtäten weitgehend eingestellt, mittlerweile wird eine beträchtliche Flotte von Rennfahrzeugen zum Verkauf angeboten. Dazu zählen je zwei Honda HPD ARX-03c LMP2, Oreca Formula Le Mans, Ferrari 458 Italia GT3 sowie drei Riley-Daytona-Prototypen und je ein Lola LMP1 Spyder und ein Lola LMP2 Coupé.