Rätsel gelöst: Dylan Ferrandis vor Wechsel zu Honda
Die ‹Silly Season› der amerikanischen Motocross-Belegschaft ist in vollem Gange. Nachdem sich in der letzten Zeit viele Gerüchte bestätigt haben, wird nun auch das letzte Rätsel gelöst: Dylan Ferrandis, der zweifache 250ccm-Supercross- und Pro-Motocross-Champion, gab zum Ende der diesjährigen Saison die Trennung von Star Racing Yamaha bekannt. Star Racing war seit 2017 das Zuhause des ausgewanderten Franzosen. «Die Saison 2023 ist geschafft», gab Ferrandis im Oktober auf Instagram bekannt. «Damit endete auch meine Zeit mit Monster Energy Yamaha Star Racing. Es waren sieben Jahre mit vielen Erinnerungen und Erfolg.»
Bislang war unklar, ob der 29-Jährige ein neues Team finden wird oder seinen Ruhestand bekannt geben muss. In der Vergangenheit schuf Ferrandis nicht die besten Voraussetzungen, um zügig einen neuen Rennstall zu finden. Er scheute nicht, seinen Unmut über seine Yamaha und sein Team kundzutun – etwas, das Teams, Herstellern und Sponsoren gar nicht gefällt. Zudem entwickelte er sich aufgrund aggressiver Fahrweise nicht zum Publikumsliebling.
Zuletzt gab es zahlreiche Spekulationen. Eine Möglichkeit war, aufgrund seines Getränkesponsors Monster Energy, Kawasaki. Diese Tür schloss sich schnell, als Jason Anderson seinen Vertrag mit dem Team verlängerte. Eine weitere Option war H.E.P. Suzuki. Mit großer Wahrscheinlichkeit kommt hier aber Shane McElrath zum Zuge, wodurch der letzte offene Platz vor Ferrandis‘ Nase vergeben wird. Im Gespräch war auch Fire Power Honda. Da dies ein reines Supercross-Team ist, wäre der Franzose als Ex-Outdoor-Champion damit jedoch nicht gut beraten.
Nun wurde Ferrandis auf der Teststrecke des Phoenix Honda-Teams gesichtet. Phoenix Honda war in der Monster Energy AMA Supercross-Meisterschaft bislang ein reines 250-ccm-Team. Damit hätten sie weniger als zehn Wochen Zeit, ein gesamtes 450er-Programm für Ferrandis aufzubauen. Ein Fahrer von seinem Kaliber aufzunehmen, ist das für das Team aber eine große Chance. Steigernde Bekanntheit und große Erfolge stünden in Aussicht. Zudem hätten sie aus der Arenacross-Rennserie die Expertise für ein 450-ccm-Team und aufgrund ihrer Größe auch das ausreichende Budget.
Der 29-Jährige fühlte sich beim ersten Testtag auf dem Motorrad sichtlich wohl. «Ich bin jetzt sehr viele Runden gefahren und es fühlte sich genauso gut an, wie es bei anderen immer aussieht», freute er sich. «Ich kam gut durch jede Kurve. Das Chassis arbeitete super über Boden- und Bremswellen und das Gas ließ sich hervorragend kontrollieren. Die Balance, die ich auf dem Motorrad habe, ist großartig. Das Motorrad folgte mir in jede Spur.»
Bislang haben weder das Team noch Ferrandis eine Zusammenarbeit offiziell bestätigt. Mit wenig zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für den ausgewanderten Franzosen und Postings auf den Social-Media-Kanälen des Phoenix Honda-Teams, ist die Zusammenarbeit für 2024 zu erwarten.