Jett Lawrence (Honda): Fahrstil wie Stefan Everts
Stehend durch die Kurven - Jett Lawrence hat einen ganz besonderen Fahrstil
Dass Jett Lawrence viel Talent und Potenzial hat, wissen die Beobachter in Deutschland spätestens seit seinen Auftritten beim ADAC-Youngster Cup. Der jüngere der beiden Lawrence-Brüder startet in diesem Jahr für das GEICO-Honda-Team in der US-Supercross-Lites-Westküstenmeisterschaft.
Das Talent kann in einem professionellen Umfeld agieren und wird von Motocross-Legende Johnny O’Mara betreut und trainiert.
Beim letzten Rennen in St. Louis glänzte der Youngster, gewann im Finale den 'holeshot' und kam im Rennen dem führenden Austin Forkner bedrohlich nahe. Bei seinem Debüt in der Supercross-Profiliga vor zwei Wochen in Anaheim haderte der Australier noch mit einer Lebensmittelvergiftung, die ihn mitten in der Nacht niederstreckte. Bis in die frühen Morgenstunden litt er unter Erbrechen und Durchfall. Anaheim war für ihn ein reiner Überlebenskampf. Trotzdem erreichte er eine Top-10-Platzierung.
Runde 2 in St. Louis begann viel besser. Er qualifizierte sich auf Rang 5, stürzte dann aber im Vorlauf. Im Finale befand er sich nach dem 'holeshot' auf Podiumskurs, doch Lawrence blieb an einer Streckenbegrenzung hängen und verbog sich dabei seine Bremsanlage. Sobald er die Fußraste belastete, verzögerte seine Hinterradbremse. Er musste einen Boxenstopp einlegen, beendete das Rennen aber dennoch auf Platz 5.
Der Fahrstil von Jett Lawrence erinnert an die elegante Fahrweise von Stefan Everts. Jett Lawrence bewegt sein Bike geschmeidig, fährt viel im Stehen und hat dabei immer eine enorme Körperspannung. Der 16-Jährige verlagert sein Gewicht auf das Vorderrad, sein Oberkörper bleibt auch bei tiefen Rinnen und Löchern ruhig. Viele Kurven und Kehren durchquert er ohne jeglichen Beineinsatz, teilweise stehend. Er verliert dabei niemals die Balance.
Mit Jett Lawrence betritt das nächste Riesentalent die Supercrossbühne in den USA. Seine Eltern haben in Australien alle Zelte abgebrochen und sind nach Europa übersiedelt, um ihren beiden Söhnen, Hunter und Jett, eine Motocross-Karriere zu ermöglichen. Auch der Wechsel in die USA war für Familie Lawrence ein kompletter Neuanfang. Es scheint jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis der Youngster zum ersten Mal auf dem Podium eines Supercrossrennens steht.