Die VLN steht vor dem großen Saisonhöhepunkt
Kann das Frikadelli Racing Team am Samstag den VLN-Hattrick perfekt machen?
Am kommenden Samstag beendet der fünfte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring die sechswöchige Sommerpause. Die Fans der weltweit größten Breitensportserie können sich beim ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen am 18. August 2018 auf zwei Stunden Bonusmaterial freuen. Das Highlight der Saison wartet mit einem echten Knaller auf, denn die erfolgreichen VLN-Teams, die jüngst beim 24h-Rennen in Spa-Francorchamps Erfolge feierten, geben sich ein Stelldichein.
Vom belgischen Langstrecken-Klassiker geht es für Walkenhorst Motorsport, ROWE Racing, Black Falcon und Co. sozusagen direkt rüber zur Mutter aller Rennstrecken, der Nürburgring Nordschleife. Für Walkenhorst Motorsport setzt sich Spa-Sieger Christian Krognes in der Eifel wieder hinters Lenkrad des BMW M6 GT3. Der Norweger wird unterstützt von Hunter Abbott, Jordan Tresson und David Pittard. Krognenes Spa-Mitstreiter Philipp Eng und Tom Blomqvist steigen um. Der DTM-Pilot und der Formel-E-Fahrer klettern ins Cockpit des BMW M6 GT3 des Teams ROWE-Racing, die in Spa Platz zwei belegten.
Für die ROWE-Mannschaft ist das 6-Stunden-Rennen eine Erfolgsgeschichte. Von 2012 bis 2015 gewann man den Saisonhöhepunkt viermal in Folge. Teamchef Hans-Peter Naundorf hofft auf eine Fortsetzung: «Für uns ist es der Höhepunkt der VLN-Saison, zum einen, weil es unser ‚eigenes‘ Rennen ist, zum anderen, da wir länger als sonst in der VLN auf dieser fantastischen Strecke unterwegs sein dürfen. Besonders freuen wir uns über die hochkarätige Fahrerbesetzung, mit der wir unseren BMW M6 GT3 auf die Nordschleife schicken können. Im vorigen Jahr sind wir in Führung liegend nach einem Unfall ausgeschieden, das wollen wir in diesem Jahr besser machen und um die Podiumsplätze mitkämpfen. Und vielleicht gelingt uns ja auch der erste Sieg, seit das 6h-Rennen quasi unser ‚eigenes‘ Rennen ist.»
Auch die Sieger des vierten VLN-Laufs, der 49. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy, sind wieder mit von der Partie. Lance-David Arnold und Norbert Siedler feierten im Porsche 911 GT3 R beim «Heimspiel» den zweiten Sieg in Folge für das nahe des Nürburgrings in Barweiler beheimatete Frikadelli Racing Team. Dieses Mal fährt Siedler zusammen mit Alexander Müller, während Arnold sich im er Schwesterauto mit Klaus Abbelen und Sabine Schmitz abwechselt. «Nach zwei VLN-Siegen in Folge sind wir nun die Gejagten», weiß Teamchef Abbelen. «Trotz der 20 Kilogramm, die wir für das Sechsstundenrennen zuladen müssen, wollen wir natürlich auch weiterhin an der Spitze bleiben. Wir versuchen, es den anderen so schwer wie möglich zu machen – auch dem neuen 911 GT3 R, dessen Performance wir aufmerksam beobachten werden.»
Der von Abbelen angesprochene neue Elfer ist der Nachfolger des aktuellen GT3-Boliden aus Zuffenhausen. Manthey-Racing feiert mit der 2019er-Version des Porsche 911 GT3 R das Renndebüt auf der Nordschleife. Am Volant wechseln sich Frederic Makowiecki, Marco Seefried und Lars Kern ab. Der überarbeitete 911 GT3 R der Baureihe 991.2 belegte bereits bei den 24 Stunden von Portimão mit Alfred Renauer, Robert Renauer, Ralf Bohn und Mathieu Jaminet den zweiten Gesamtrang.
Manthey Racing gewann vor Jahresfrist den fünften Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring mit Romain Dumas, Kevin Estre und Mathieu Jaminet. Das wird in diesem Jahr aber wohl nicht der Fall sein. Aufgrund der Beschränkungen in der SPX wird der Porsche alle sechs Runden stoppen müssen. «Trotzdem wollen wir unter Rennbedingungen alle Komponenten und das Setup testen», sagt Olaf Manthey. «Ziel ist es herauszufinden, wo wir uns im Vergleich zur Konkurrenz befinden. Das geht nur im direkten Duell.»
Als Tabellenführer reisen Norbert Fischer, Christian Konnerth und Daniel Zils nach vier Klassensiegen in Folge in die Eifel. Im Porsche Cayman des Pixum Team Adrenalin Motorsport ließ das Trio bei den VLN-Produktionswagen bis 3.000 ccm Hubraum bislang alle Mitstreiter hinter sich. Gleiches gilt für Mike Jäger, Stephan Köhler und Christian Kohlhaas, die mit dem racing one Ferrari 458 schon vier Mal die VLN-Specials über 4.000 ccm Hubraum gewannen. In der Tabelle belegen die Ferraristi mit einem knappen Rückstand von 0,17 Punkten Rang zwei.
Mitreißender Motorsport wird von den über 170 Teilnehmern auch in den kleineren Klassen geboten. 28 Rennwagen messen ihre Kräfte in der V4 (VLN-Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum). Die GT4-Klasse SP10 wartet mit zwölf Sportwagen von Aston Martin, BMW, Mercedes-AMG und Porsche auf. In der Klasse der Alternativen Treibstoffe gibt Rapper «Smudo» bei Care for Climate ein weiteres Gastspiel. In der mit 18 Autos ebenfalls stark frequentierten Cup 5 (BMW M235i Racing Cup) feiert Fabian Vettel, der jüngere Bruder von Formel-1 Star Sebastian Vettel, für das Pixum Team Adrenalin Motorsport sein Debüt auf dem legendären Eifelkurs. Vettel wird sich das Cockpit eines BMW M235i Racing mit Georg Bellof und Andre Duve teilen. Der 62 Jahre alte Bruder des tödlich verunglückten Stefan Bellof bestritt 2015 bereits zwei Läufe in der VLN. Das Rennen startet am Samstag um 12 Uhr. Zuvor werden im Zeittraining zwischen 08:30 bis 10 Uhr die Startplätze ausgefochten.