Stohl-Team: Mit Freude auf dem Weg zur «Hölle»
Das Eiltempo, mit dem die FIA World Rallycross Championship durchs Jahr 2017 rast, hält weiter an. Nur 14 Tage nach dem fünften Lauf in Großbritannien steht nächste Woche, vom 9. bis 11. Juni, bereits Norwegen im Terminkalender – die sechste Station quer durch Europa in nur zehn Wochen. Eine Strapaze, die nicht nur Fahrer und deren Crews auf Trab hält, sondern auch oder vor allem die Organisatoren der ungeheuren Logistik, die hinter so einem WM-Projekt steckt. Kein Wunder, dass auch STARD-Teamchef Manfred Stohl meint: «Das ist fast ein bissel krank.»
Aus rein sportlicher Sicht freilich erfreut sich das österreichische Team des ehemaligen Rallye-Weltmeisters bester Gesundheit. Bis auf den Auftakt in Barcelona war STARD bei seinem ersten WM-Antritt jedes Mal in der Final-Phase vertreten. So auch zuletzt im britischen Lydden Hill, wo sich der Russe Timur Timerzyanov und der Lette Janis Baumanis mit durchwegs soliden Qualifikations-Leistungen wieder einmal in die Halbfinalis hievten. «Wir sind auf dem richtigen Weg», sieht Stohl daher dem nächstwöchigen Start im 1500-Einwohner-Städtchen Hell, 40 Kilometer östlich von Trondheim, relativ relaxed entgegen.
«Wenn es uns gelingt, noch eine Schaufel nachzulegen, können wir als Privatteam vielleicht die Phalanx der Werksteams brechen», meint Manfred Stohl weiter, «obwohl das, wie man sieht, unglaublich schwierig ist. Zuletzt waren VW und Peugeot wieder mit beiden Autos im Finale, da tut sich sogar Audi schwer. Und dort ist immerhin ein Weltmeister Mattias Ekström an Bord.»
Auf die Stimmung in Norwegen freut sich die STARD-Crew ganz besonders. Stohl: «Rallycross wird in Skandinavien vergöttert. Da schwappt die Begeisterung der Fans auch auf die Teams über. Zudem haben die Veränderungen, die wir am Setup unserer Ford Fiestas vorgenommen haben, zuletzt gut gefruchtet.» Dem Austragungsort Hell misst der Wiener in seiner deutschen Bedeutung weniger zu. «Weil wir momentan dem Himmel sicher näher sind als der Hölle!»