Hell: Kevin Hansen verpasst erstes Podium
Peugeot verpasste aber erstmals in diesem Jahr einen Podestplatz – wenn auch nur knapp. Der stark fahrende Youngster Kevin Hansen wurde Vierter, Bruder Timmy Fünfter. Sébastien Loeb, der schon vier Mal in diesem Jahr einen Pokal mit nach Hause nahm, schied diesmal im Halbfinale aus, verteidigte aber seinen zweiten Tabellenplatz.
Youngster Kevin Hansen wird in seinem WM-Lehrjahr immer stärker. Der verdiente Lohn: Platz vier in einem abermals sehr intensiv umkämpften Finale. Zusammen mit den Ingenieuren von Peugeot Sport hatte der gerade 20 Jahre alt gewordene Rallycross-Nachwuchspilot die Abstimmung seines Einsatzfahrzeugs überarbeitet. Mit Erfolg: Ohne Probleme marschierte er mit seinem Peugeot 208 WRX durch die Vorläufe bis ins Halbfinale. Dort traf er unter anderem auf seinen älteren Bruder Timmy, dem er sich dort noch geschlagen geben musste. Im Finale drehte er den Spieß dann um und überquerte die Ziellinie knapp vor seinem Bruder als Vierter. Ein weiterer Beweis, warum Kevin Hansen von vielen als zukünftiger Titelanwärter gehandelt wird.
Timmy Hansen wurde mit seinem fünften Platz unter Wert geschlagen. Die Vorläufe beendete der Schwede als Zweiter der Punktewertung, mit seinem Sieg im Halbfinale unterstrich er zusätzlich seine Ambitionen, die Podiumsserie von Peugeot mit einem weiteren Erfolg fortsetzen zu wollen. Doch im Finale wurde sein Auto beim Start hart von einem Kontrahenten getroffen. Die bis dahin gezeigten Leistungen unterstrichen aber einmal mehr die Schlagkraft des Teams und des Peugeot 208 WRX – sowohl aus technischer als auch aus fahrerischer Sicht.
Für Sébastien Loeb endete eine Serie von vier Podiumserfolgen am Stück mit Platz vier im Halbfinale. Der Rallye-Rekordweltmeister behauptete dennoch seinen zweiten Platz in der Fahrerwertung. In der Teamwertung verbesserte sich Peugeot trotz des nicht optimal verlaufenen Wochenendes vom dritten auf den zweiten Platz. Beim nächsten Lauf in Schweden (30. Juni/1. Juli), dem Heimspiel der Hansen-Familie, will die Löwen-Equipe die nächste Evolutionsstufe des Peugeot 208 WRX an den Start bringen. Die Strecke in Höljes ist die wohl berühmteste Rallycross-Arena der Welt.
Bruno Famin (Peugeot Sport-Direktor): «Ein nicht ganz einfaches Wochenende. Auch wenn der Speed eigentlich da war, konnten wir nicht unsere gewohnte Leistungsstärke abrufen. Dennoch ist es uns gelungen, uns gegen starke, erfahrenere Teams bis ins Finale vorzukämpfen. Dort haben wir zwar zum ersten Mal in diesem Jahr das Podium verpasst, sind als Vierter und Fünfter aber nur knapp vorbeigeschrammt. Und Kevins Auftritt war wirklich beeindruckend. Timmy hatte das Halbfinale gewonnen, dann aber im Rennen Pech. Was uns auch optimistisch auf das kommende Rennen in Schweden blicken lässt, ist die Tatsache, dass unsere Peugeot 208 WRX keinerlei Probleme hatten.»
Kevin Hansen: «Ein großartiger Tag. Ich war schon das ganze Wochenende schnell unterwegs, es aber bis ins Finale zu schaffen und dann dort um das Podium zu kämpfen, das ist ein großer Schritt vorwärts für mich. Es war der zweite vierte Platz meiner WM-Karriere, ein toller Erfolg. Ich habe nach dem nicht ganz so guten Lauf in Belgien viel an mir gearbeitet, auch mental, und fühle mich jetzt sehr wohl im Team. Es macht einfach Spaß zu fahren. Jetzt freue ich mich auf mein Heimrennen.»
Timmy Hansen: «Ich hatte im Finale einen fast perfekten Start. Doch dann bin ich ins Stocken geraten und musste noch einmal kuppeln. Dadurch habe ich Zeit verloren. Es gab danach Berührungen: Als ich hinter Johan (Kristoffersson) eingelenkt habe, wurde ich von hinten getroffen. Dabei ist der Motor ausgegangen. Ich konnte wieder losfahren, aber das Rennen war gelaufen. Das Wochenende hatte Höhen und Tiefen. Positiv war der Sieg im Halbfinale, negativ dagegen, dass wir es nicht geschafft haben, auf dem Podest zu stehen. Dafür müssen wir einfach alle Phasen des Rennens ohne Probleme bewältigen. Wir werden uns fokussieren und versuchen, einen ähnlich guten Job in Schweden zu machen – im Idealfall noch besser, damit wir als Erste die Zielflagge sehen.»
Sébastien Loeb: «Wir haben nur 13 Punkte gesammelt, was nicht besonders viel ist. Viele Punkte haben wir verloren, weil wir die Joker Lap im dritten Qualifying verpasst haben. Das hat uns wehgetan. Mein Spotter hat einfach vergessen mir zu sagen, dass ich reinfahren soll. So etwas passiert ihm wahrscheinlich nur einmal in seinem Leben. Unser Auto funktionierte an diesem Wochenende gut – von dem her wäre mehr drin gewesen.»
FIA-Rallycross-WM 2018 – 5. Lauf, Hell – Resultat Finale
1. Johan Kristoffersson (S) Volkswagen 3.54,906 Min.
2. Mattias Ekström (S) Audi + 0,788 Sek.
3. Petter Solberg (N) Volkswagen + 2,516 Sek.
4. Kevin Hansen (S) Peugeot + 3,665 Sek.
5. Timmy Hansen (S) Peugeot + 9,302 Sek.
6. Andreas Bakkerud (N) Audi + 11,207 Sek.
Stand Fahrerwertung
1. Johan KRISTOFFERSSON / Volkswagen Polo R – 135 Punkte
2. Sébastien LOEB / Peugeot 208 WRX – 104
3. Petter SOLBERG / Volkswagen Polo R – 102
4. Andreas BAKKERUD / Audi S1 – 101
5. Mattias EKSTRÖM / Audi S1 – 97
6. Timmy HANSEN / Peugeot 208 WRX – 94
7. Niclas GRÖNHOLM / Hyundai i20 – 66
8. Kevin HANSEN / Peugeot 208 WRX – 61
9. Janis BAUMANIS / Ford Fiesta – 41
10. Robin LARSSON / Ford Fiesta – 40
Stand Teamwertung
1. PSRX Volkswagen Sweden – 237 Punkte
2. Team PEUGEOT Total – 198
3. EKS Audi Sport – 198
4. GRX Taneco – 100
5. Olsbergs MSE – 76
6. GC Kompetition – 59