Kevin Hansen feiert in Abu Dhabi seinen ersten Sieg
Yas Marina ist im Automobilsport mit dem Formel 1-Grand Prix eine bekannte Größe. Nun wurde das Angebot um einen Lauf zur ausgedünnten Rallycross-Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr der Schauplatz von Privatteams ist, erweitert. Das Rennen im Scheinwerferlicht, die Formel 1 lässt grüßen, entschied zwar Niclas Grönholm, der Sohn des zweifachen Rallye-Champion und Teameigners Marcus Grönholm, im Hyundai i20 für sich, doch wegen seiner Kollision mit Kevin Hansen erhielt von den Sportkommissaren drei Strafsekunden, die ihn hinter dem neuen Sieger Kevin Hansen im Peugeot 208 RX auf den zweiten Rang zurückfallen ließen.
So richtig freuen über seinen ersten WM-Triumph wollte Kevin Hansen sich nicht. «Es fühlt sich verrückt an», sagte Hansen. «Ich bin im Finale an den Start gegangen und habe ungefähr fünf Runden geführt. Dann gab mir Niclas einen Schlag, ich habe mich fast gedreht und verlor die Führung. Ein Sieg mit einer Entscheidung durch die Sportkommissare ist nicht der perfekte Weg. Das Team hat hierfür hart gearbeitet. Aber dieser Sieg ist für Timmy, denn er hätte auf dem Podium müssen.»
Kevin Hansen meinte damit seinen älteren Bruder Timmy Hansen, der am ersten Tag nach einer dominanten Vorstellung im zweiten Peugeot 208 RX nach einer Kollision mit dem Audi S1 von Andreas Bakkerud ausgeschieden war. Bakkerud wurde zwar disqualifiziert, was aber Timmy Hansen wenig half, weil sein Peugeot auf der linken Seite für den Start im Halbfinale zu stark beschädigt war.
Grönholm war angesichts des abgesprochenen Sieges enttäuscht. «Es war kein absichtlicher Schlag, aber manchmal sehen die Stewards die Dinge anders als wir, also muss ich es akzeptieren und mich in Barcelona wehren», erklärte Grönholm.
Liam Doran im Audi S1 sicherte sich mit Rang drei ein erstes Podium. «Dieses Ergebnis ist von reiner Entschlossenheit geprägt», sagte der Brite. «Um ehrlich zu sein, habe ich schlecht begonnen und mich mit dem Setup des Autos ein bisschen schwer getan. Dann sagte ich mir, 'gib niemals auf' und habe hart gekämpft.»
Der ehemalige DTM-Champion Timo Scheider erreichte im Seat Ibiza vom Team Münnich Motorsport den sechsten Rang.
Ergebnis - Finale 1. Lauf in Abu Dhabi:
1. Kevin Hansen (S), Peugeot 208 RX
2. Niclas Grönholm (FIN), Hyundai i20
3. Liam Doran (GB), Audi S1
4. Krisztian Szabo (H), Audi S1
5. Janis Baumanis (LV), Ford Fiesta
6. Timo Scheider (D), Seat Ibiza
Stand nach dem 1. von 10 Läufen:
1. Kevin Hansen: 30 Punkte
2. Niclas Grönholm: 26
3. Janis Baumanis: 20
4. Timo Scheider: 20
5. Krisztian Szabo: 18
6. Anton Marklund: 14
6. Liam Doran: 14