Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sensation in Kanada –STARD-Team von Stohl auf P2

Von Toni Hoffmann
Beim siebten Saisonlauf zur Tallycross-Weltmeisterschaft in Trois-Rivieres fuhr der Lette Janis Baumanis sogar nur um eine einzige Sekunde am Sieg für das österreichische Privatteam vorbei.

Der siebte Saisonlauf verschlug den RX-Tross diesmal nach Übersee. In der kanadischen Provinz Quebec trafen auf dem Grand Prix Kurs von Trois-Rivieres wieder die weltbesten Rallycrosser aufeinander. Mit dabei natürlich das STARD Team aus Österreich mit dem lettischen Piloten Janis Baumanis bzw. auch dem Finnen Jani Paasonen, die beide einen teameigenen Ford Fiesta RX zum Einsatz brachten. Und am Ende für den bislang heroischsten Erfolg des WM-Teilnehmers aus Großenzersdorf bei Wien sorgten.

Auf dem mit 1370 Metern längsten Kurs des 10-teiligen WM-Kalenders gab es für die STARD-Crew erfreulicherweise die positive Erkenntnis, dass der Abstand zur Weltspitze praktisch keiner mehr ist. Denn gerade Janis Baumanis konnte beweisen, dass er vom Speed her den absoluten Hauptdarstellern der Weltmeisterschaft um nichts nachsteht. Dass sich der Lette zuweilen durch Eigenfehler um die Früchte seines rasanten Lohns bringt, steht auf einem anderen Blatt.

«Wir haben gesehen, dass wir voll bei der Musik dabei sind», freute sich Teamchef Manfred Stohl vorerst über den neuerlichen Einzug seines Einser-Piloten in die Halbfinal-Phase, für die sich Janis Baumanis souverän als Gesamtfünfter qualifizierte. Stohl: «Leider hat er sich im dritten Vorlauf durch einen Dreher geschadet. Dadurch ist er im seinem Semifinale in der zweiten statt in der ersten Startreihe gestanden.»

Was den STARD-Piloten freilich völlig kalt ließ, denn just im Halbfinale packte er seine wohl stärkste Performance in Diensten von STARD aus. Mit einem wahren Katapultstart setzte sich Baumanis gleich an die zweite Stelle und wehrte dort sechs Runden lang sämtliche hektischen Angriffe auf seinen Boliden routiniert und mit stoischer Ruhe ab. Als Zweiter hinter Vorjahrs-Teamkollegen Timur Timerzyanov ließ der Lette im STARD-Overall so auch die bisherigen Saisonsieger Kevin Hansen oder Niclas Grönholm hinter sich und sicherte sich so (zum vierten Mal heuer nach Abu Dhabi, Spanien, Belgien und Norwegen) einen verdienten Platz im Finale der besten sechs WM-Piloten.

Dort setzte Baumanis fort, wo er im Semifinale aufgehört hatte, fabrizierte fast eine Kopie desselben. Wieder ein sensationeller Start an Freund und Feind vorbei auf Platz zwei und dort eine heroische Verteidigung der besten WM-Platzierung in der noch jungen Geschichte des österreichischen STARD-Privatteams bis ins Ziel. «Platz zwei in einem Weltmeisterschaftslauf ist ein absoluter Traum“, war Team-Leader Manfred Stohl naturgemäß überglücklich „Man muss sich vorstellen, dass uns nur eine einzige Sekunde sogar auf den Sieg gefehlt hat. Was Janis hier besonders in seinen beiden Final-Läufen gezeigt hat, lässt sich praktisch nicht mehr toppen. Einfach großartig und eine riesige Bestätigung für die Arbeit des gesamten Teams!»

Der Sieg in Trois-Rivieres ging übrigens an den Norweger Andreas Bakkerud. Hinter Janis Baumanis komplettierte der Russe Timur Timerzyanov als Dritter das Siegespodest.

Janis Baumanis ließ nach der Siegerehrung seiner Freude freien Lauf: «Ich bin riesig erleichtert und super happy. Endlich konnte ich das umsetzen, was in mir steckt und was ich bisher nur teilweise zeigen konnte. Aber hier war im Halbfinale und dann im Finale alles perfekt. Da war wirklich alles für mich drinnen. In der ersten Runde des Finallaufs war ich sogar schneller als der spätere Sieger Bakkerud. Aber ich will nicht unbescheiden sein. Der zweite Platz ist unfassbar toll für mich und vor allem auch eine Bestätigung, dass mein dritter Platz in Norwegen kein Zufall war!»   

Weniger glücklich verlief der Kanada-Trip für den zweiten STARD-Protagonisten Jani Paasonen. Gleich drei Mal musste sich der Finne in den Vorläufen von einem Rad an seinem Boliden verabschieden. Teamchef Manfred Stohl: «Jani hatte hier viel Pech. Zwei Mal hat er die Mauer geküsst und sich dabei jeweils ein Rad ausgerissen. Im dritten Heat ist er leider von Cyril Raymond gecrasht worden, und dabei musste neuerlich ein Rad dran glauben.» Erst der vierte Qualifikationslauf verlief für Jani Paasonen reibungslos und mit Platz neun auch äußerst zufriedenstellend. Für einen Kampf um einen Platz in der Finalphase war es da freilich schon längst zu spät - aber ab hier hatte sowieso schon Janis Baumanis das sensationelle STARD-Drehbuch von Kanada übernommen und nahezu Oscarreif umgesetzt.

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