World-RX-Team Austria mit neuem Gesicht in Kanada
Manfred Stol im Ford Fiesta RX
Über den großen Teich geht es nächste Woche für das World-RX-Team Austria. Am 7./8. August steht in Kanada der siebente Saisonlauf zur Rallycross-Weltmeisterschaft auf dem Programm. Nicht mit dabei ist diesmal Teamchef Max Pucher, dafür feiert neben Manfred Stohl der 19-jährige Salzburger Chris Brugger als zweiter Fahrer der rotweißroten Crew seine Premiere im Zirkus der weltbesten Rallycross-Piloten.
Voller Terminkalender für Teamchef Pucher
Max Pucher wurde ein «Opfer» seines Monsterprogramms, das er bestreitet. Neben der Weltmeisterschaft strapaziert der umtriebige Unternehmer aus Niederösterreich auch in der Rallycross Challenge Europe sowie in der österreichischen Rallycross-Staatsmeisterschaft das Gaspedal seines Ford Fiesta. Ein kleiner Auszug aus Puchers Terminkalender verursacht bei so manchem Nicht-Rennfahrer schon beim Lesen Stress. Pucher: «Genau wenn in Kanada der WM-Lauf stattfindet, fahre ich beim Euro-Challenge-Lauf in Maasmechelen in Belgien, eine Woche drauf stehe ich in Valkenswaard in den Niederlanden am Start. Und wieder eine Woche drauf bin ich beim WM-Wochenende in Norwegen als Fahrer dabei.»
Hinter den unzähligen Starts steckt freilich penibelste Arbeit in Sachen Logistik. Damit die Autos rechtzeitig im kanadischen Grand Prix de Trois-Rivières ankommen, wurden sie in Göteborg, wo sie noch vom letzten WM-Lauf in Schweden standen, aufs Schiff geladen. Nach dem Kanada-Einsatz gehen die Container mit der heißen Fracht dann direkt per Flugzeug nach Trondheim in Norwegen. Für Puchers Boliden hingegen, ging der Trip direkt von Schweden zum RCE Lauf nach Litauen und von dort zur ÖM in die Tschechei. Nach notwendigen Arbeiten in Wien geht der Fiesta RXS per LKW zu den RCE Läufen in Belgien und Amsterdam und anschließend von dort nach Trondheim. Beim WM-Lauf in Norwegen wird das World RX Team Austria dann mit drei Autos dabei sein.
Premiere für Chris Brugger
Chris Brugger kann seine Rallycross-WM-Premiere in Kanada gar nicht mehr erwarten. «Ich bin schon sehr angespannt. Aber im positiven Sinn. Ich freue mich irrsinnig auf diese Herausforderung.» Das Salzburger Rallye-Talent ist erst einmal in einem RX-Lite-Boliden gesessen. Das war bei einem Nachwuchs-Test letztes Jahr in Istanbul. Das 600 PS starke Ford-Fiesta-Supercar, das er in der WM lenkt, ist noch Neuland für den Youngster. Deshalb wurde vom Team noch ein Shakedown in Kanada für Brugger eingeschoben. Ein Ziel zu definieren, fällt dem Newcomer deshalb natürlich schwer: «Ich kann mich überhaupt nicht einordnen, lasse einfach alles auf mich zukommen und werde versuchen, mein Bestes zu geben.» Los geht das Abenteuer für Chris Brugger am kommenden Dienstag mit dem Flug via München und mit Vater Helmut nach Kanada.
Manfred Stohl, nur noch im Flugzeug
Manfred Stohl, der auf dem für die Österreicher unbekannten RX-Kurs in Grand Prix de Trois-Rivières wieder «zumindest das Semifinale» anstrebt, scheint momentan überhaupt im Flugzeug zu wohnen. Letzte Woche ein elfstündiger Flug nach Peking, dann über zwei Inlandsflüge Richtung Mongolei zur Zhangye-Rallye, danach wieder zurück nach Peking, geschäftlich nach Korea, anschließend für vier Tage heim in die Firma nach Großenzersdorf, und nächsten Dienstag Abflug von Wien nach Toronto.