Team Austria: Im Wein-Gebiet wird Vollgas gegeben
Teamchef und Pilot Max J. Pucher
Das Autodromo Franciacorta in der Nähe von Brescia ist nächste Woche (17./18. Oktober) die 12. und damit bereits vorletzte Station im Kalender der Rallycross-Weltmeisterschaft 2015. Für das World RX Team Austria geht es darum, wieder vorne dabei zu sein. Die letzten beiden WM-Auftritte von Manfred Stohl in Barcelona bzw. Istanbul wurden von Defekten am Ford Fiesta gestört, und als wäre das nicht genug des Ärgers, hatte das Schicksal auch noch seinen Spaß daran, den ehemaligen Rallye-Weltmeister jeweils nur um einen lächerlichen Punkt am Semifinale vorbeischrammen zu lassen. «Das tut natürlich noch doppelt weh», hadert Teamchef Max Pucher, «zeigt aber andererseits auch, wie sensationell gut Manfred fährt, wenn er trotz der technischen Probleme praktisch auf Augenhöhe mit den Top-12-Piloten der Welt ist.»
Am Fahrerischen liegt’s also nicht, schon gar nicht bei Pucher selbst, der mit seiner WM-Performance bislang sehr zufrieden ist. «Mein Auto läuft toll. Ich kann mich nicht beschweren, weil ich immer näher zur Weltspitze aufschließe.» Auf Franciacorta freut er sich, denn den Kurs kennt Pucher bereits. «Ich war letztes Jahr schon einmal dort. Eine tolle Strecke mit einer unglaublich langen Geraden, wo du voll ins Gas steigen und an die 200 km/h erreichen kannst. Zudem gibt es dort als Attraktion den größten Sprung im WM-Zirkus und ein dementsprechend enthusiastisches italienisches Publikum. Sehr fein!»
Damit das RX-Team Austria ausgerechnet im bekannten lombardische Wein-Gebiet Franciacorta das Lachen wiederfindet, dazu braucht’s auch ein bissel Glück. Pucher: „Die Chancen stehen genauso gut wie immer. Wenn uns der Fehlerteufel diesmal in Ruhe lässt, ist alles drin.“ Das Starterfeld wird in Franciacorta wieder riesig sein, denn neben der WM ist der Lauf gleichzeitig auch das diesjährige Finale zur Euro-RX.
Vor seinem WM-Start in einer Woche führt der erste Italien-Trip Max Pucher jedoch schon dieses Wochenende nach Maggiora. Dort gibt er im Rahmen des Finales der Rallycross Challenge Europe Gas. In der RCE liegt der österreichische Staatsmeister nach dem unverschuldeten Totalausfall in Litauen 15 Punkte hinter dem Russen Roman Stepanenko und zwei Zähler hinter dem Belgier Jos Jansen auf dem ausgezeichneten dritten Platz. Aber Pucher konnte Stepanenko heuer schon drei Mal besiegen: «Es wird ein starkes Fahrerfeld, aber ich werde trotzdem wieder auf Sieg fahren und damit einen RCE-Vizemeister holen.»