Australien: VW bei Abschiedstour mit Doppelspitze
Andreas Mikkelsen führt in Australien
Volkswagen will sich würdig aus der Rallye-Weltmeisterschaft verabschieden. Im ersten Drittel der Wolfsburger Abschiedstour beim WM-Finale in Australien lief alles fast nach Plan. Andreas Mikkelsen, der «Down under» um die Vizemeisterschaft kämpft, nutzte auf den ersten elf der 23 Prüfungen seine Chance und setzte sich schon gleich im VW Polo R WRC in Führung. Am Ende der ersten Etappe lag der Polen-Sieger 15,4 Sekunden vor seinem VW-Kollegen, dem vierfachen Champion Sébastien Ogier.
Mikkelsen kämpft auf der anderen Seite der Erdkugel um die noch mögliche Vizemeisterschaft hinter Ogier. Sein Rivale ist Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC. Der Ostbelgier ist auf dem zweiten Tabellenrang mit 143 Punkten allerdings in der besseren Position, er liegt 14 Zähler vor Mikkelsen. Die erste Etappe in Australien beendete Neuville mit einem Rückstand von 22,5 Sekunden als Dritter, in Punkten ausgedrückt, zehn Zähler hinter Mikkelsen, in der Tabelle aber vier Punkte vor dem Norweger.
«Unser Ziel ist eindeutig. Wir wollen in der Meisterschaft Zweiter werden. Dafür geben wir alles», erklärte der Polen-Sieger Mikkelsen. «Wir wollen Volkswagen helfen, sich mit einem Sieg zu verabschieden. Ich denke, wir haben noch eine interessante Rallye vor uns.»
Ogier mutierte bei den Antipoden diesmal nicht zum großen Hauptdarsteller. Er ist in der Meisterschaft mit dem vorzeitigen Gewinn des vierten Titels in Folge durch. Seine Gedanken richten sich mehr in seine sportliche Zukunft, über die er nach dem Finale entscheiden will. «Es ist einfach toll, zu hören, dass man der Schnellste ist und dann kommt die Zeit von Andreas, der hier sehr schnell ist. Aber ich bin zufrieden», merkte Ogier an.
Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala versetzte sich schon gleich auf der ersten Entscheidung selbst einen Dämpfer. Er touchierte eine Brücke und beschädigte das Heck seines VW Polo R WRC ziemlich stark, mit der Folge, der er immer weiter zurückfiel. Mit einem Rückstand von bereits 7:53,4 Minuten musste er sich am Ende den 16. Zwischenrang notieren lassen. Keine gute Empfehlung für seine weitere Zukunft.
Neuville fährt ganz im Plan. «Wir müssen den Druck auf Andreas Mikkelsen aufrechterhalten. Wir hatten einen guten Tag. Wir sind dicht hinter Sébastien Ogier», sagte der Italien-Gewinner Neuville, dem mit einem Abstand von nur 1,2 Sekunden sein Hyundai-Partner Hayden Paddon dicht folgte. «Die letzte Prüfung am Strand hat Spaß gemacht, wie überhaupt der ganze Tag», meinte Paddon.
In der WRC2 ist der Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi auf Titelkurs. Er führte in dieser Kategorie 2:12,8 Minuten vor seinem privaten Fabia R5-Kollegen Nicolas Fuchs.
Stand nach der 11. von 23 Prüfungen:
1. Mikkelsen/Jaeger (N), VW Polo R WRC, 57:16,7 min.
2. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, + 15,4 sec.
3. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 22,5
4. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 23,7
5. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta RS WRC, + 38,8
6. Camilli/Veillas (F), Ford Fiesta RS WRC, + 46,6
7. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 50,2
8. Tänak/Mölder (EE), Ford Fiesta RS WRC, 1:30,6
9. Lappi/Perm (FIN), Skoda Fabia R5, + 2:20,3
10. Bertelli/Scattolin (I), Ford Fiesta RS WRC, 3:24,7