Citroën: «Rallye Monte Carlo kann so grausam sein»
Citroën nahm 2016 ein Jahr Pause in der Rallye-Weltmeisterschaft, die die Franzosen zur intensiven Entwicklung und auch für viele Tests mit dem neuen C3 WRC nutzten, um 2017 erfolgreich in die Königsklasse zurückkehren. Allein der Stammpilot Kris Meeke hat neben seinen sporadischen WM-Einsätzen im DS3 WRC mit zwei Siegen 10.000 Testkilometer abgespult. Eigentlich wäre das eine gute Voraussetzung für den siebten Sieg bei der «Königin der Rallyes» gewesen.
Doch für die beiden neuen C3 WRC für Meeke und Stéphane Lefebvre muss schon früh bei der 85. Rallye Monte Carlo der Konjunktiv bleiben. Auf der zweiten Prüfung in der Donnerstagnacht versenkte Lefebvre seinen C3 im tiefen Schnee und schied beim Befreiungsversuch mit verbrannter Kupplung aus.
Ab diesem Zeitpunkt war Meeke der einzige C3-Hoffnungsträger. Er erfüllte auch gleich diese Hoffnung und stieß auf der dritten Prüfung im Schnee auf den zweiten Platz vor. Eine Entscheidung später aber wurde dem Nordiren Eis zum Verhängnis. Er traf mit dem Heck eine Schneebank und zerbrach die Aufhängung, aber auch alle Hoffnung auf einen erfolgreichen Saisonstart, denn für Meeke war am Freitag früh Feierabend.
Desaster für Meeke
Nach dem Re-Start lag sein Fokus, viele Kilometer und damit Erfahrungen im Wettbewerb zu sammeln. Wegen der defekten Zündung verlor er 20 Minuten. Doch am späten Nachmittag kam es noch schlimmer für ihn. Auf dem Weg ins Tagesziel in Monaco schied wegen eines unverschuldeten Unfalls mit einem normalen Verkehrsteilnehmer aus.
Lefebvre kämpfte sich mit dem einzigen C3 WRC auf den elften Endplatz. Immerhin sorgte Lefebvre auf der ersten Passage über den Col de Turini für die erste Bestzeit des C3 WRC. Die Ehre des Zwei-Zacken-Teams aber rettete Craig Breen, der im «alten» DS3 WRC mit einer starken Leistung, die ihn streckenweise den vierten Rang brachte, den fünften Platz erreichte.
Für den Citroën-Sportchef Yves Matton war dies aber noch lange nicht ein Trost. «Nichts ging wie geplant bei dieser Rallye. Und dabei dachten wir, wir könnten hier ein schönes Wochenende nach den erfreulichen Tests für die Fahrer und das Team haben», merkte Matton an. «Schon ziemlich früh machten Stéphane und Kris Fehler und von da an konnten wir die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis begraben. Wir hatten zudem das Problem, nicht das richtige Set-up für diese ganz speziellen Bedingungen gefunden zu haben. Solche Bedingungen hatten wir bei den Tests nicht vorgefunden. Der C3 WRC sind jetzt kurz gelaufen, und wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns.»
Citroën-Fokus auf Schweden
«Wir werden diese Rallye nicht vergessen, aber wir nehmen einiges für 2018 mit», ergänzt Matton. «Aber müssen dieses Wochenende hinter uns lassen und nun weitermachen. Wir gehen positiv nach Schweden und nach Mexiko. Und natürlich für die weiteren Runden. Monte Carlo kann eine grausame Rallye sein. Das haben wir an diesem Wochenende erlebt. Nun wollen wir Rallyes unter normalen Bedingungen gewinnen.»
Vor dem zweiten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (09. – 12. Februar) wird Citroën noch zwei Testtage einschieben.