Latvala erobert Schweden-Führung wieder zurück
Jari-Matti Latvala führt in Schweden
Schweden, besonders wenn es sich im besten Winterkleid präsentiert, ist das Terrain, wo sich Jari-Matti Latvala am wohlsten fühlt. 2008 erzielte er im Ford Focus WRC dort seinen ersten WM-Sieg. Und in diesem Jahr bescherte er seinem neuen Arbeitgeber Toyota die erste Führung in der Rallye-Weltmeisterschaft nach der Rückkehr der Japaner in die Königsklasse.
Latvala startete am Donnerstagabend mit seiner ersten Toyota-Bestmarke als Spitzenreiter in den zweiten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft im winterlichen Schweden. Doch auf den ersten beiden Entscheidungen am Freitag war es, wie schon beim Saisonauftakt, Thierry Neuville, der im Hyundai i20 Coupé WRC das Tempo an der Spitze bestimmte. Dort aber verdrängte ihn auf der vierten Prüfung Latvala, der bei seiner zweiten Bestmarke Neuville 8,5 Sekunden einschenkte und diesem im Gesamtklassement um 3,9 Sekunden auf den Ehrenrang verdrängte. Schon 14,9 Sekunden hinter Neuville reihte sich Kris Meeke im Citroën C3 WRC auf Rang drei ein.
Schweden ist endlich wieder ein echte Winterrallye mit tief verschneiten und auch teils vereisten Pisten und mit vielen Schneewänden zum Anlehnen.
«Das war für uns eine perfekte Prüfung», freute sich der «Monte»-Zweite Latvala über die erneute Führung. «Letztes Jahr hatte ich hier kein gutes Gefühl, weil ich hier einen Antriebsschaden hatte. Nun aber fühlt sich das Auto gut an, nur die vordere Aufhängung ist nicht ganz nach meinem Wunsch.»
Neuville glaubte den Grund für seinen Zeit- und Platzverlust gefunden zu haben. «Es gab hier viele tiefe Rillen. Ich habe mit der rechten Vorderseite etwas sehr hart getroffen. Dann ging es aber. Ich verlor Zeit. Ich denke, die Bedingungen werden allmählich schlechter», sagte Neuville, der als achtes Fahrzeug auf die Piste muss.
«Ich kann nicht viel sagen, nur das: Jari muss hier fliegen. Ich fahre hier meinen eigenen Rhythmus», merkte Meeke an.
Nur drei Zehntelsekunden hinter ihm ist der Auftaktsieger Sébastien Ogier, der wie gewohnt als Tabellenführer diesmal im Ford Fiesta WRC als erstes Fahrzeug auf die verschneiten Pisten muss. «Es ist nicht leicht für uns. Gerade hier war es schwer. Diese Prüfung war auch die schlimmste dieser Schleife. An einigen Stellen hatten wir gar kein Grip. Aber so ist es nun einmal. Ich bin aber mit meinem Fahrstil zufrieden», meinte Ogier, der schon dreimal in Schweden gewonnen hatte.
Ihm folgte mit einem Abstand von nur neun Zehntelsekunden sein Teamkollege Ott Tänak, der im Fokus von Mads Östberg ist, der im privaten Ford Fiesta WRC 2017 auch nur neun Zehntelsekunden hinter Tänak lag.
Stand nach der 4. von 18 Prüfungen:
1. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, 34:19,2 min.
2. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, + 3,9 sec.
3. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën C3 WRC, + 18,8
4. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 19,1
5. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, + 20,0
6. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta WRC, + 20,9
7. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 Coupé WRC, 36,0
8. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën C3 WRC, 36,9
9. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, + 39,4
10. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 Coupé WRC, + 41,1