Tannert übersteht nasse Reifeprüfung in Polen
Julius Tannert beim dritten WM-Einsatz in Polen
Die Rallye Polen in der masurischen Seenlandschaft steht für ultraschnelle und anspruchsvolle Schotterpisten mit weiten Sprüngen über Kuppen. Als wäre dies nicht schon Herausforderung genug, sorgte heftiger Regen während der Rallye am vergangenen Wochenende für extrem schwierige Bedingungen. Die sonst staubigen Schotterstraßen verwandelten sich in Wege voller Schlamm und Matsch, über welche die Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft dennoch mit Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h flogen.
Mit Julius Tannert und Beifahrer Jürgen Heigl im Ford Fiesta R2 stellte sich das einzige deutschsprachige Team dieser Aufgabe und hatte zusätzlich mit den tiefen Spuren der vorab gestarteten Allradler zu kämpfen. Bei ihrem Debüt bei der Highspeed-Rallye konnten sie besonders am ersten Tag im Regen den Kontakt zu Spitze halten und zeigten ihr Können mit einer zweitbesten Gesamtzeit. Nach zwei Plattfüßen und Bremsproblemen verlor das deutsch-österreichische Duo jedoch den Kontakt zur deutlicher erfahreneren Spitze und sicherte sich noch einen fünften Platz in der Junior-Rallyeweltmeisterschaft.
«Diese Rallye hatte es in sich», resümiert der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport. «Bei strömenden Regen und auf Schlamm im fünften Gang durch den Wald zu fliegen, ist eigentlich verrückt, macht aber auch den besonderen Reiz unseres Sports aus. Teilweise springen wir mit über 100 km/h an Bäumen vorbei und gehen auf schmalen Wegen ans Limit. Bei unserer erst sechsten Schotter-Rallye überhaupt konnten wir viel lernen und immer wieder die Zeiten der Spitze mitgehen. Mit dem fünften Platz haben wir wichtige Punkte für die Meisterschaft gesammelt. Die hier gemachten Erfahrungen sind extrem wichtig für die Zukunft und wir werden die Erkenntnisse in den nächsten Rallyes ummünzen.»
In der Meisterschaft liegt Tannert ebenfalls auf dem fünften Platz, jedoch in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Piloten vor ihm. Der nächste Start für Tannert/Heigl ist voraussichtlich die Rallye Finnland in knapp drei Wochen.