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Elfyn Evans und der verlorene argentinische Traum

Von Toni Hoffmann
Der M-Sport-Pilot Elfyn Evans schrieb im letzten Jahr beim argentinischen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft ein für ihn bitteres Kapitel, als er um sieben Zehntelsekunden seinen nahen Sieg verloren hatte.

2017: Elfyn Evans war mit seinem Ford Fiesta WRC mit einem Vorsprung von 11,5 Sekunden auf Thierry Neuville (Hyundai i20) als Spitzenreiter in die letzte Prüfung der Rallye Argentinien gestartet. Doch am Ende triumphierte Neuville um sieben Zehntelsekunden über Evans, der seinen nahen ersten WM-Sieg verpasst hatte. Evans beherrschte in seinem Dmack bereiften Ford Fiesta die südamerikanische WM-Runde, am Ende war er aber nur unglücklicher zweiter Sieger. Es war eine der knappsten WM-Entscheidungen.

Die zweite Schotterrallye des Jahres im Land der Gauchos rund um den zentralargentinischen Ferienort Villa Carlos Paz gehört wegen der verschiedenen Belägen zur Gattung der anspruchsvollen Rallyes. Der fünfte Saisonlauf wird am Freitag auf den überwiegend weichen Sandstraßen im Calamuchita-Tal, am Samstag und Sonntag auf rauen Bergstraßen mit teils mondähnlichen Ausblicken ausgetragen. Und in den höheren Lagen sind im argentinischen Frühherbst Nebel, Gewitter, sogar Eis keine Seltenheit.

Nach dem im Vorjahr so unglücklich verpassten Sieg hofft Malcolm Wilson, Chef von M-Sport, in diesem Jahr mit dem vierten Jahrestriumph auf Wiedergutmachung. M-Sport Ford startet mit drei Ford Fiesta WRC für Sébastien Ogier, Elfyn Evans und Teemu Suninen in den südamerikanischen Schotter Grand Prix.

Lange Dursctstrecke für M-Sport in Argentinien

«Es ist lange her, dass wir in Argentinien gewonnen haben. (Anmerkung der Redaktion: 2001 mit Colin McRae). Das ist etwas, was wir alle in dieser Woche gerne erreichen würden. Wir hatten einen fantastischen Start in die Saison, aber wir wissen, wie stark die Konkurrenz ist. Das gesamte Team arbeitet hart daran, ein weiteres starkes Ergebnis zu erzielen, etwas, das alle drei unserer Fahrer liefern können», erklärt Wilson. «Argentinien ist eine Rallye, die Sébastien Ogier noch nicht gewonnen hat. Das soll sich ändern. Wir wissen, in welcher Form er sich gerade befindet. Er wird aber am Freitag als erstes Fahrzeug auf der Strecke keine leichte Aufgabe haben. Aber er kann kämpfen.»

«Ich bin froh, dass Daniel Barritt wieder fit ist und neben Elfyn sitzt. Wir alle kennen ihr Pech im letzten Jahr. Ich wünsche ihnen nun ein starkes Ergebnis, das sie auch für die Meisterschaft brauchen, und ich bin zuversichtlich, dass sie das schaffen können.»

«Auch Teemu hat auch ein Chance, auch wenn er das erste Mal in Argentinien startet. Er wird noch lernen müssen, aber wir wissen, wie er schnell er das kann. Er kann hier ein gutes Resultat liefern.»

Argentinien ist für Ogier trotz seiner 43 Siege noch ein weißer Fleck auf seiner Erfolgskarte. Dreimal (2013, 2014 und 2016) wurde der fünffache Champion Zweiter. Ogier möchte nun mit seinem ersten Südamerika-Volltreffer und seinem vierten Saisonsieg seine WM-Führung stärker ausbauen.

Ogier ohne Sieg in Argentinien

«Wir sind gut in die Saison gestartet und wollen diesen Trend in Argentinien fortsetzen. Es ist die einzige Rallye, die ich noch nicht gewonnen habe. Ich will im diesem Jahr auch nicht auf Biegen und Brechen gewinnen, auch wenn ich natürlich auf dem Podium ganz oben stehen möchte», führt Ogier an. «Wir wissen, dass der Sieg nicht einfach sein wird, aber wir haben in diesem Jahr große Fortschritte gemacht und werden sicherlich unser Bestes geben. Gewiss werden wir am Freitag etwas Zeit verlieren. Das Auto hat sich beim letzten Mal auf Schotter gut angefühlt, aber der Belag in Argentinien ist völlig anders. Wir hatten letzte Woche einen guten Test in Portugal. Alles läuft in die richtige Richtung. Wir sind optimistisch, ein weiteres starkes Ergebnis zu liefern.»

Evans hat seit dem Vorjahr eine ganz besondere Erinnerung an Argentinien, und diese möchte er endlich auch bedeutend positiver gestalten.

«Es ist schön, dass Daniel gerade bei dieser Rallye wieder bei mir ist. Dort standen wir 2015 zum ersten Mal auf dem Podium, dort haben wir im letzten Jahr ganz knapp unseren ersten Sieg verfehlt. Das war damals eine schwere Niederlage, aber sie hat uns auch stärker gemacht. Wir hoffen, dass wir wieder um das beste Ergebnis kämpfen können», meint Evans. «Wir hatten bisher nicht gerade den besten Start in die Saison. Das wollen wir ändern. Der Test in Portugal macht uns Hoffnung. Ich hoffe, dass uns am Freitag unsere Startposition etwas helfen wird.» Evans liegt auf dem zehnten Tabellenplatz und wird demgemäß als zehntes Fahrzeug auf die Strecke starten.

Suninen zu seinem Argentinien-Debüt: «Argentinien wird eine interessante und neue Rallye für uns. Wir kennen die Strecken nur von unserer Teilnahme an den Besichtigungen vor der Rallye. Der Rhythmuswechsel ist die größte Herausforderung. Die Pisten sind an manchen Stellen weich, aber die Gefahr für eine Reifenpanne steigt durch die Steine auf der Straße. Nach dem Test in Portugal habe ich großes Vertrauen in das Auto. Ich muss aber noch weiter lernen und mich entwickeln. Wenn wir durchkommen, hoffe ich auch auf ein gutes Ergebnis.»

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