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Portugal-Sieger Neuville: «Clever verhalten»

Von Toni Hoffmann
Hyundai-Pilot Thierry Neuville gewinnt den sechsten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Portugal, erster Triumph des Teams in Portugal, neunter WM-Sieg insgesamt.

Hyundai Motorsport feierte einen souveränen Sieg bei der Rallye Portugal, der sechsten Veranstaltung der Rallye-WM 2018. Thierry Neuville und Beifahrer Nicolas Gilsoul hatten in ihrem Hyundai i20 Coupe WRC am Ende einen Vorsprung von gut 40 Sekunden vor Ford-Pilot Elfyn Evans.

In einer zermürbenden Rallye, in der viele Teilnehmer frühzeitig aufgeben mussten, stach Thierry Neuville mit dem achten WM-Sieg seiner Karriere und dem zweiten in dieser Saison heraus. Der Belgier bescherte Hyundai damit den neunten Triumph in der Rallye-Weltmeisterschaft und das Verbleiben an der Spitze der Herstellerwertung. Neuville selbst übernahm mit diesem Erfolg den ersten Rang in der Fahrerwertung.

Dani Sordo hatte gemeinsam mit Beifahrer Carlos del Barrio lange Zeit seinen dritten Podestplatz des Jahres vor Augen. Den beiden Spaniern wurde jedoch eine Zehn-Sekunden-Strafe wegen eines Vorfalls am ersten Tag ausgesprochen, sodass das Duo vor den letzten fünf Wertungsprüfungen aus den Top Drei fiel und am Ende Rang fünf belegte. Mit Platz drei hinter Teamkollege Neuville bei der finalen Power Stage setzte Sordo ein Ausrufezeichen.

Andreas Mikkelsen und Co-Pilot Anders Jæger mussten den ersten Tag während der siebten Wertungsprüfung vorzeitig beenden. Das norwegische Duo nahm das Geschehen am zweiten Tag unter Rally-2-Regeln wieder auf und steuerte letztendlich wichtige Punkte für die Herstellerwertung bei. Das vierte Hyundai-Gespann mit Hayden Paddon und Sebastian Marshall lag zu Beginn der Rallye in Führung, ehe ein Unfall beim Umfahren eines Felsbrockens in der siebten Wertungsprüfung das vorzeitige Aus bedeutete.

Mit dem zweiten Sieg 2018 übernahm Neuville die Tabellenführung. Fünf Prüfungsbestzeiten und Rang zwei in der Power Stage markierte Neuville.

Neuville: «Was für ein Wochenende, was für ein Resultat. Wir haben uns in Portugal sehr clever verhalten: Wir haben Gas gegeben, wenn wir es mussten, und wir haben das Geschehen kontrolliert, wenn es möglich war. Das Auto hat sich die ganze Rallye über fantastisch angefühlt, das Team hat uns jederzeit perfekt unterstützt. Meine Teamkollegen haben auch tollen Speed gezeigt, waren allerdings etwas vom Pech verfolgt. In der Power Stage haben wir noch einmal alles herausgeholt, um noch ein paar Extrapunkte mitzunehmen.»

Eine Zeitstrafe kostete Dani Sordo eine bessere Platzierung.

Sordo: «Ich bin etwas enttäuscht, dass es nicht für das Podium gereicht hat, nachdem das Wochenende so gut für uns losgegangen ist. Wir haben unsere Leistungsfähigkeit eigentlich durchgehend unter Beweis gestellt und waren immer im Kampf um die Topplatzierungen vertreten. Die Zeitstrafe war dann sehr frustrierend, aber wir versuchen das jetzt wieder aus unseren Köpfen zu bekommen. Insgesamt war es eine tolle Veranstaltung. Hier in Portugal stehen so viele Fans an der Strecke und haben uns unterstützt. Gratulation an Thierry und Nicolas zu ihrem Sieg und danke an unser Team.»

Probleme mit der Servolenkung und dem Öldruck bremsten Andreas Mikkelsen am Freitag ein. Er kämpfte sich an Tag zwei und drei zurück und holte wichtige Punkte für Herstellerwertung.

Mikkelsen: «Das Wochenende hat sich leider nicht so entwickelt, wie wir gehofft haben. Insbesondere der Morgen des letzten Tages bleibt mir aber positiv in Erinnerung. Auch in der Power Stage funktionierte unser Auto einwandfrei. Ich möchte ausdrücklich dem ganzen Team danken, das die gesamte Rallye über versucht hat, unser Auto mehr und mehr meinem Fahrstil anzupassen. Ohne die Probleme hätten wir sicherlich ein deutlich besseres Resultat erzielt.»

Paddon: Bestzeit und Führung nach Prüfung zwei, erneute Führung nach Prüfung sechs, dann Unfall und Aus in Prüfung sieben.

Paddon: «Der erste Tag begann wunderbar. Wir fuhren exakt unserem Plan entsprechend. Kurz nach dem Start zur siebten Prüfung übersahen wir einen großen Fels in einer Kurve. Ich wich aus, aber die Geschwindigkeit war zu hoch, um das Auto auf der Strecke zu halten. Es tut mir Leid für das ganze Team. Ein Spitzenergebnis wäre möglich gewesen.»

Teamchef Michel Nandan: «Das war ein sehr anspruchsvolles Wochenende für unser Team. Von daher bin ich stolz, dass es mit dem ersten Sieg in Portugal geklappt hat. Thierry und Nicolas haben an allen Tagen eine beeindruckende Leistung gezeigt. Am Finaltag haben sie die Ruhe bewahrt und nur noch so viel riskiert, wie nötig war. Dani und Carlos muss ich ebenfalls ein Lob für eine starke Performance aussprechen. Andreas und Anders hatten Pech am Freitag. Wir haben alles für sie getan, dass sie trotz der Probleme die Rallye beenden konnten. Wir haben die Führung in der Herstellerwertung verteidigt. Thierry übernimmt Rang eins in der Fahrerwertung, ein tolles Resultat.»

Die Serie von vier aufeinander folgenden Schotter-Events geht mit der Rallye Sardinien weiter. Der siebte Lauf der Rallye-WM 2018 steigt vom 7. bis 10. Juni. Hyundai Motorsport siegte auf der Insel 2016 (Neuville) und belegte Podestplätze 2015 (2. Paddon, 3. Neuville) sowie 2017 (3. Neuville).

Rallye Portugal – Endstand nach 20 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

3:49:46,6

2.

Evans/Barritt (GB), Ford

+ 40,0

3.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 47,3

4.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 54,7

5.

Sordo/Del Barrios (E), Hyundai

+ 1:00,9

6.

Östberg/Eriksen (N), Citroën

+ 3:33,5

7.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 5:23,0

8.

Tidemand/Andersson (S), Skoda R5

+ 14:10,8

9.

Pieniazek/Mazur (PL), Skoda R5

+ 16:17,3

10.

Lefebvre/Moreau (F), Citroën R5

+ 16:34,3


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