Ogier mit viertem Deutschland-Sieg auf Titeljagd
Sébastien Ogier tritt nach Finnland am Wochenende auch in Deutschland mit dem aerodynamisch modifizierten Ford Fiesta WRC an. Dreimal (2011, 2015, 2016) gewann Ogier in Südwestdeutschland. Nun sollen bei der zweiten Asphalt-Rallye des Jahres der vierte Deutschland-Sieg und der vierte Saisontriumph erzielt werden, mit dem vorrangigen Ziel, die Lücke zu den Tabellenführern Thierry Neuville und Hyundai, die 21 Punkte respektive 26 Zähler vor Ogier und M-Sport Ford führen, zu verkleinern. Ogier und auch Malcolm Wilson, Teamchef bei M-Sport, wissen, dass auf sie auf den 18 Prüfungen (= 325 km) angesichts der starken Konkurrenz eine schwere Aufgabe wartet. Für den Ford Fiesta WRC ist der deutsche WM-Auftritt eine Art Heimspiel, denn das Serienmodell wird in Köln-Niehl gebaut.
Wilson gibt sich für die Rallye Deutschland nach der etwas verpatzten Vorstellung in Finnland bedingt zuversichtlich: «Wir wollen bei der Rallye Deutschland wieder Top-Positionen beziehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir dazu in der Lage sein werden. Der Fiesta hat letztes Jahr dort gewonnen. Unser Ziel muss daher sein, wieder um ein solches Ergebnis zu kämpfen. Sébastien, der schon dreimal diese Rallye gewonnen hat, weiß, was es braucht, die Rallye zu gewinnen, und Elfyn Evans ist auch in guter Form, er kann das Podest erreichen. Teemu Suninen wird wohl eher ein schwierigeres Wochenende vor sich haben, weil es seine erste Asphalt-Rallye am Steuer eines World Rally Cars ist. Es ist aber ein wichtiger Schritt in seiner Karriere. Er wird sich über diese Herausforderung sicherlich freuen.»
Ogier sieht im Deutschland-Auftritt eine Art Wiedergutmachung: «Wir hatten in Finnland nicht den Speed, den wir haben wollten. Die Rallye Deutschland ist aber eine ganz andere Veranstaltung. Dort werden wir wieder um Führungspositionen kämpfen. Ich freue mich jedes Mal, wenn wir auf Asphalt fahren. Zuletzt war das auf Korsika. Deutschland ist eine schwierige Rallye. Jeder weiß, wie groß die Herausforderung ist, auf den verschiedenen Belägen alles richtig zu machen. Wie immer ist es das Ziel, unser Bestes zu geben und die Herausforderung mit einem Sieg zu meistern, gemeinsam mit dem Ziel, den Abstand zum Tabellenführer zu verringern.»
Fünf Mal war Elfyn Evans beim deutschen WM-Lauf am Start mit dem vierten Platz 2014 als besten Ergebnis. «Die Rallye Deutschland ist eine ziemlich herausfordernde Veranstaltung, ich denke, dass ist auch einer der Gründe, warum ich diese Rallye mag. Die Streckenbeschaffenheiten ändern sich ständig, man muss immer konzentriert sein. Man muss gleich den richtigen Rhythmus finden. Das Wetter spielt hier auch eine entscheidende Rolle. Wenn es regnet, was öfter der Fall ist, dürfte es interessant werden. Der Fiesta hat sich beim letzten Mal auf Asphalt gut angefühlt. Wir sind bereit für ein gutes Ergebnis.»
Teemu Suninen hat bisher auf Schotter eine starke Leistung gezeigt. In Deutschland heißt es mehr oder weniger für ihn Erfahrung auf Asphalt zu sammeln. «Dies ist das erste Mal, dass ich mit einem World Rally Car auf Asphalt fahren. Das ist so etwas wie ein Sprung ins kalte Wasser. Ich bin sehr auf den Reifenverschleiß gespannt und wie man die Bremsen benutzt. Diese Rallye hat für mich viele Fragen, ich hoffe, ich finde auch die richtigen Antworten. Sie ist eine der schwierigsten Rallyes im Kalender. Man muss auch mit viel Dreck auf den Strecken rechnen. Ich hoffe, dass ich das richtige Vertrauen in das Auto finde und meinen Fahrstil für solch schwierige Bedingungen verbessern kann.»