Spanien: Leader Tänak ist nicht zu fassen
Ott Tänak ist in der zweiten Saisonhälfte der Rallye-Weltmeisterschaft der Mann für alle Fälle. Dies demonstrierte der vierfache Saisonsieger auch bei der einzigen Misch-Rallye (Schotter und Asphalt) des Jahres wieder eindeutig. Im Toyota Yaris WRC fuhr er nach den ersten vier Prüfungen, größtenteils auf Schotter, einen Vorsprung von 11,7 Sekunden auf den überraschend erstarkten Elfyn Evans (Ford Fiesta WRC) und 19,2 Sekunden auf den Lokal-Matador Dani Sordo im Hyundai i20 Coupé WRC heraus.
«Das war ein guter Vormittag», meinte Tänak. «Es war auf der letzten Prüfung schon sehr schmierig, aber mein Auto verhielt sich sehr stabil.»
Evans profitierte auf den Schotterpisten von seiner späten Startposition. Er startete als zehntes Fahrzeug am Freitagmorgen. «Die Pisten waren zwar aber schon ziemlich sauber, aber es war noch etwas kniffelig an manchen Stellen», führte Evans an.
Ein wenig unzufrieden zeigte sich Sordo. «Die Prüfungen haben mir nicht so gut gefallen. Wir hatten zu wenig Grip, hinten fast gar keinen», beschwerte sich Sordo, der 4,0 Sekunden vor seinem Teampartner Andreas Mikkelsen rangierte. Hingegen wurde sein Teamkollege Thierry Neuville in seiner Rolle als Tabellenführer wie erwartet bestraft. In dieser Funktion musste er als Erster auf die Pisten und den Straßenfeger für seine Verfolger spielen. Er büsste bis zur Servicepause 37,8 Sekunden auf Tänak ein und erreichte deswegen nur den achten Rang.
Loeb Sechster
Der fünffache Champion und WM-Zweite Sébastien Ogier vertraute im Ford Fiesta WRC nicht ganz seinen Streckennoten und war manchmal etwas zu vorsichtig, weswegen er mit einem Rückstand von 24,4 Sekunden den fünften Platz erreichte. «Ich war nicht richtig motiviert. Ich hätte etwas schneller sein können. Ich habe ein wenig den richtigen Grip vermisst. Ich konnte dem Tempo von Ott nicht folgen», gestand Ogier, der 1,2 Sekunden hinter Mikkelsen lag.
Ihm folgte mit einem Abstand von 3,1 Sekunden Sébastien Loeb bei seinem dritten Saisonstart im Citroën C3 WRC. «Es war ein wenig schwierig heute Morgen. Ich war nicht schnell genug, dabei schien meine Zeit gar nicht so schlecht zu sein. Ich habe mit dem Auto etwas gehadert», erklärte Loeb.
Jari-Matti Latvala war sehr verärgert über seinen Absturz vom zweiten auf den zehnten Platz. Er hatte auf der vierten Prüfung, mit 38,85 km die längste Spanien-Entscheidung, vorne links einen Reifenschaden, der wegfliegende Gummi beschädigte die hintere linke Karosserie. «Ich will nicht wissen, was war. Ich bin jetzt so wütend. Wir hätten diese Rallye gewinnen können, wenn es nicht diesen Einschlag gegeben hätte», fluchte Latvala.
Die WM-Premiere des neuen VW Polo GTI R5 verläuft bisher ganz nach Maß. Eric Camilli führt 5,9 Sekunden vor Petter Solberg und 11,8 Sekunedn vor dem neuen WRC-Champion Jan Kopecky im Werks-Skoda Fabia R5.
Rallye Spanien – Stand nach der 4. von 18 Prüfungen:
Platz | Team/Auto | Zeit/Diff. |
1. | Tänak/Järveoja (EE), Toyota | 49:38,8 min. |
2. | Evans/Barritt (GB), Ford | + 11,7 |
3. | Sordo/Del Barrio (E), Hyundai | + 19,2 |
4. | Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai | + 23,2 |
5. | Ogier/Ingrassia (F), Ford | + 24,4 |
6. | Loeb/Elena (F/MC), Citroen | + 27,5 |
7. | Breen/Martin (IRL/GB), Citroën | + 31,4 |
8. | Neuville/Gilsoul (B), Hyundai | + 37,8 |
9. | Lappi/Ferm (FIN), Toyota | + 41,2 |
10. | Latvala/Anttila (FIN), Toyota | + 45,3 |