Neuville: «Ich war für die Verpflichtung von Loeb»
Für Hyundai ist 2019 die Saison nach dem Motto «alles oder nichts». Nach dem Jahr der verpassten Chancen, Thierry Neuville und Hyundai waren lange auf Titelkurs, muss die Motorsportabteilung des südkoreanischen Automobilherstellers in der nächsten WM-Saison endlich liefern. Und da kam die «Arbeitslosigkeit» von Sébastien Loeb gerade recht, nachdem Peugeot in der Rallycross-Weltmeisterschaft das Handtuch geworfen hatte und die PSA-Schwester Citroën nach dem Ausstieg des bisherigen Titelsponsors Abu Dhabi kein Geld für einen dritten C3 WRC hatte. Die Verpflichtung von Loeb, wenn auch nur für ein Kurzprogramm in i20 Coupé WRC für sechs Rallyes, ist auch für Deutschland ein Gewinn. Nach Audi, Toyota und Volkswagen gibt es mit Hyundai wieder ein Team mit einem Weltmeister, mit Loeb sogar den neunfachen Rekordchampion, im Kader mit Sitz in Deutschland.
Der 79-malige Rekordsieger Loeb beginnt seine Arbeit schon direkt beim Saisonstart in Monte Carlo (23. bis 27. Januar 2019). Für den siebenmaligen «Monte»Sieger Loeb wird es ein etwas holpriger Saisonstart, weil er wegen seines fünften Einsatzes bei der Rallye Dakar in einem privat eingesetzten Peugeot 3008DKR fast keine Möglichkeit hat, den Hyundai i20 Coupé WRC bei einem Test kennen zu lernen. Dies hofft er durch seine umfangreiche Erfahrung bei der Rallye Monte Carlo ausgleichen zu können. Dennoch, das gesamte Hyundai-Team inklusive Neuville freut sich auf Loeb.
«Wir sind drei Fahrer, die die gleichen Gefühle haben, die gleich denken», sagte Neuville. «Wenn Sébastien Loeb jetzt kommt, erhöht sich unsere Konkurrenzfähigkeit, weil wir dann vier Fahrer sein werden. Wenn wir dann unsere Techniker nicht überzeugen können, müssen sie Fragen stellen».
Der Ostbelgier ergänzte: «Ich war sofort für Loeb. Er ist für den Gewinn der Herstellerwertung sehr wichtig. Es ist schon eine Weile her, seit ich wusste, dass es Kontakte zu Loeb gab. Als ich zu diesem Thema befragt wurde, war ich sofort für ihn. Er wird uns nicht nur in der Herstellerwertung helfen, sondern auch in der Fahrerdisziplin, die für ihn nicht so wichtig ist, weil er ja nicht alle 14 Läufe bestreitet. Er ist auf jeden Fall eine willkommene zusätzliche Hilfe und eine starke Motivation für das ganze Team. Dies ist nun das ideale Szenario, mit seinem Beitrag den Titeln näher kommen zu können. Und es ist besser, ihn neben sich als gegen sich zu haben.»