Korsika: Toyota will auch auf Asphalt glänzen
Der vierte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft auf Korsika ist erneut die erste echte Asphaltrunde in diesem Jahr. Toyota und Ott Tänak möchten bei der «Rallye der 10.000 Kurven», wie das französische WM-Gastspiel gerne bezeichnet wird, ihren bislang erfolgreichen Trend fortsetzen und auf den engen und kurvenreichen Bergstraßen der Ferieninsel im Mittelmeerinsel die Tabellenführungen festigen. Im letzten Jahr wurde Tänak bei der anspruchsvollen Asphaltrallye Zweiter hinter Sébastien Ogier (Ford Fiesta). Und dieses Duell dürfte auch 2019 wieder das Bild an der Spitze prägen, denn Ogier liegt nur noch vier Punkte hinter dem Tabellenführer Tänak. Bei den Herstellern hat Citroën bis auf acht Punkte zum WM-Leader Toyota aufgeschlossen.
Das Heimspiel des Franzosen Ogier hat sich im Vergleich um Vorjahr um 75% verändert. Dreiviertel der Prüfungen sind neu oder geändert. Der neue Startort ist Porto Vecchio im Süden der Insel, der zentrale Servicepark bleibt auf dem Flughafen von Bastia, Zielort ist diesmal Calvi im Westen von Korsika.
Toyota-Teamchef schickt seine drei Teams mit Optimismus auf die Insel: «Wir kommen nach Korsika optimistisch, insbesondere auch wegen unserer starken Leistungen im letzten Jahr, als wir die Hälfte der Prüfungen gewonnen hatten. Korsika ist eine herausfordernde Rallye, das weiß ich aus meiner Zeit als Fahrer. Unsere Piloten haben aber auch gezeigt, dass sie dort schnell sein können. Bei den vielen Kurven und den wirklich langen Prüfungen muss man vollstes Vertrauen in das Auto haben, sonst verliert man viel Zeit. Deshalb ist das richtige Setup besonders wichtig. Der Freitag spielt eine wichtige Rolle, weil es keinen richtigen Service gibt. Aber ich weiß, dass wir sehr gut vorbereitet an den Start gehen. Wir hoffen auf ein weiteres starkes Wochenende.»
Wenn Tänak seine WM-Führung behalten will, muss er darum kämpfen, vor Ogier zu bleiben. «Ich freue mich auf Korsika. Diesmal ist es gut, dass wir als Tabellenführer zuerst auf die Asphaltstraßen starten können, weil die Strecke dann noch sauber ist. In der Vergangenheit war Korsika wahrscheinlich die Rallye, bei der ich am meisten zu kämpfen hatte, aber letztes Jahr hatten wir im Toyota Yaris ein gutes Tempo. Wir wissen, dass wir ein wirklich starkes Paket für Asphalt haben, daher glaube ich, dass wir eine gute Leistung bringen können. Ich bin sicher, dass einige unserer Konkurrenten auch sehr schnell sein werden. Unser Ziel ist es, unseren positiven Saisonstart fortzusetzen und so viele Punkte wie möglich zu holen.»
Jari-Matti Latvala ist der einzige aktuelle Toyota-Pilot, der auf Korsika schon einmal gewonnen hat. «Korsika ist eine Rallye, auf die ich mich immer freue. Der Asphalt ist rau und bietet einen guten Grip. Die Straßen sind normalerweise ziemlich sauber. Die Insel selbst ist sehr schön. Ich denke, die Änderungen in diesem Jahr dürften mir gefallen. Als ich 2015 die Rallye gewonnen habe, mussten einige Prüfungen wegen des Wetters gestrichen werden. Ich hatte einen guten Test, bei dem wir 200 Kilometer abgespult und einiges nicht nur für die Rallye, sondern auch für die Entwicklung in der Zukunft versucht haben. Bei der Rallye Monte Carlo musste ich mit Untersteuern kämpfen. Daran haben wir gearbeitet. Ich fühle mich jetzt im Auto wohler.»
Kris Meeke vor seiner ersten Asphaltrallye im Toyota: «Ich habe in den letzten Jahren gute Zeiten auf Korsika erlebt. Es ist immer eine große Herausforderung, besonders in diesem Jahr, weil 75 Prozent der Strecke neu ist. Deshalb müssen auch unsere Streckenaufzeichnungen sehr genau sein. Ich hatte in Monte Carlo ein gutes Gefühl für das Auto. Ich habe mich beim Test am letzten Sonntag, auch wenn es nur ein Tag war, gut auf die Rallye eingestellt. Ich denke, wir haben ein gutes Setup gefunden, nun freue ich mich auf die Rallye.»