Korsika: Tänak entreißt Evans die Führung
Ott Tänak hat auf Korsika wieder die Führung übernommen
Der Gesamtführende Ott Tänak hat zur Mitte der Rallye Korsika im Toyota Yaris wieder das Kommando übernommen. Nach der neunten der 14 Prüfungen bei der Rallye der 10.000 Kurven verdrängte der Schweden-Sieger den zuvor führenden Underdog Elfyn Evans im Ford Fiesta von M-Sport um 2,3 Sekunden auf den Ehrenrang. Mit einem Rückstand von 17,2 Sekunden rangierte der Tabellendritte Thierry Neuville (Hyundai i20) auf dem dritten Platz.
Die mit 47,18 km längste Prüfung «Castagnicia» der ersten Asphaltrallye des Jahres hievte Tänak wieder an die Spitze. «Das war eine schwierige Prüfung. Sie war neu. Ich denke, hier ist niemand ans Limit gegangen. Ich hatte einen guten Rhythmus, mein Aufschrieb war okay», erklärte Tänak.
Etwas Selbstkritik übte Evans: «Ich war hier nicht schnell genug. Ich habe etwas das Heck beschädigt, dadurch hat sich das Handling etwas verändert. Der Grip war nicht so gut. Wir haben getan, was wir konnten.»
Zufriedenheit gehört nicht zu den bevorzugten Wörtern von Neuville, der 2017 auf der Ferieninsel gewonnen hatte. «Das war keine Prüfung nach meinem Geschmack. Sie war wirklich schwierig. Es lag viel Dreck auf der Strecke. Vielleicht war ich etwas zu vorsichtig», führte der Vizechampion Neuville an. Sein Teamkollege Dani Sordo, der auf der neunten Entscheidung die Bestmarke setzte, reihte sich 16,1 Sekunden hinter Neuville auf dem vierten Rang ein.
Ihr Teampartner Sébastien Loeb, der eigentlich als ein ausgesprochener Asphaltexperte gilt, findet auf der Mittelmeerinsel, wo er schon viermal gewonnen hatte, nicht den richtigen Kontakt zum Hyundai i20 und zum korsischen Asphalt. Auf der Entscheidung vor der Servicepause landete der neunfache Rekordchampion kurz neben der Piste. Er rangierte mit einem Rückstand von 3:12,5 Minuten auf dem achten Platz.
«Mein Auto hat in einer Linkskurve untersteuert. Ich konnte nicht mehr einlenken und wir landeten kurz in einem Graben. Das hat uns etwas Zeit gekostet», berichtete der 79-malige Rekordsieger Loeb.
Sein Namensvetter Sébastien Ogier, der im letzten Jahr im Ford Fiesta auf der «Ile de Beauté» gesiegt hatte, ist weiter mit dem Handling seines Citroën C3 unzufrieden. Er notierte mit einem Rückstand von 49,7 Sekunden den fünften Rang.
«Ich weiß nicht, wie es den anderen Jungs geht, aber ehrlich gesagt, ich verstehe meine Zeit nicht. Ich sehe keinen Unterschied in meinem Fahrstil, aber das Tempo ist nicht da. Wir müssen im Service etwas tun», erklärte Ogier, der in der Tabelle vier Punkte hinter Tänak liegt.
Rallye Korsika/Frankreich - Stand nach der 9. von 14 Prüfungen:
Platz | Team/Auto | Zeit/Diff. |
1. | Tänak/Järveoja (EE), Toyota | 2:03:16,3 |
2. | Evans/Barritt (GB), Ford | + 2,3 |
3. | Neuville/Gilsoul (B), Hyundai | + 17,2 |
4. | Sordo/Del Barrio (E), Hyundai | + 33,3 |
5. | Ogier/Ingrassia (F), Citroën | + 49,7 |
6. | Suninen/Salminen (FIN), Ford | + 1:13,7 |
7. | Lappi/Ferm (FIN), Citroën | + 1:47,7 |
8. | Loeb/Elena (F/MC), Hyundai | + 3:12,5 |
9. | Meeke/Marshall (GB), Toyota | + 4:02,3 |
10. | Latvala/Anttila (FIN), Toyota | + 4:10,8 |