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Italien: Tänak driftet mit nahem 4. Sieg an WM-Spitze

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak driftet bei der achten Station der Rallye-Weltmeisterschaft auf dem rauen Schotter Sardiniens seinem vierten Saisonsieg und der erneuten Übernahme der Tabellenspitze fast ungebremst entgegen.

Der Tabellenzweite und dreifache Saisonsieger Ott Tänak brannte im Toyota Yaris auf der zweiten Etappe bei hochsommerlichen Temperaturen in Italien ein wahres Feuerwerk an Bestzeiten ab. Er setzte auf den sechs Samstag-Prüfungen alle Bestmarken und baute mit insgesamt sieben Bestzeiten auf der italienischen Ferieninsel seine Führung klar aus. Nach 15 der 19 Schotterprüfungen führte der Este 25,9 Sekunden vor Dani Sordo (Hyundai i20) und 42,9 Sekunden vor dem erneut starken Teemu Suninen mit dem erfahrenen Jarmo Lehtinen auf dem Beifahrersitz im Ford Fiesta WRC von M-Sport. Mit seinem immer wahrscheinlicheren vierten Saison-Volltreffer wird Tänak nach Schweden wieder die Tabellenspitze übernehmen, die der bisherige Inhaber Sébastien Ogier kampflos nach einigen Rückschlägen im Citroën C3 abgeben muss.

«Ich war heute wirklich ziemlich vorsichtig unterwegs. Es war aber für uns ein guter Tag. Es war ein guter Kampf heute. Nun müssen wir uns morgen darauf konzentrieren, diese Rallye auch zu gewinnen», erklärte Tänak.

«Ich kann mit dem heutigen Tag zufrieden sein, auch wenn ich teilweise etwas vorsichtig war, aber ich wollte unbedingt einen Reifenschaden vermeiden», führte Sordo an, der als Spitzenreiter in die zweite Etappe gestartet war. «Ich versuche morgen so gut es geht zu puschen, aber gegen Ott wird das sehr schwierig.»

«Ich freue mich über mein Ergebnis. Ich auch etwas überrascht, weil ich mir vorgenommen hatte, meine Reifen zu schonen», meinte Suninen.

Etwas lebhafter, spannender und knapper ging es im Kampf um Platz vier zwischen Elfyn Evans im zweiten Ford Fiesta und Andreas Mikkelsen in einem weiteren Hyundai i20 mit wechselnden Positionen zu. Am Ende der zweiten Etappe allerdings drückte Evans das Gaspedal tiefer und ließ Mikkelsen (+ 1:33,3) um 7,9 Sekunden hinter sich.

Hingegen schob der Tabellendritte und Vorjahressieger Thierry Neuville im Hyundai i20 eher einen ruhigen Posten, wohl mehr im Urlaubmodus. In diesem Jahr hielt sich Neuville, Sieger 2016 und 2018, bislang aus dem Spitzenkampf heraus. Am Samstagabend notierte er mit einem Rückstand von 2:32,4 Minuten den sechsten Rang, ohne Hoffnung auf den dritten Italien-Sieg. Das sah auch der Ostbelgier so. «Ich hatte heute auf einen besseren Tag gehofft. Ich habe das Gefühl, ab ob das Auto sich nicht richtig fahren lässt wie ich es will.»

Den sechsten Rang verlor Kris Meeke wegen eines Reifenschadens am Toyota Yaris auf der letzten Tagesentscheidung. Mit einem Zeitverlust von mehr als zwei Minuten fiel hinter 25,9 Sekunden Esapekka Lappi im besten Citroën C3 auf den achten Platz (+ 2:58,3) ab.

Am Nachmittag hatte der gescheiterte Titelverteidiger Sébastien Ogier wieder einen kampffähigen Citroën C3 zur Verfügung und schon setzte er wieder bessere Zeiten, allerdings mehr in einem Testprogramm und zum besseren Kennenlernen seines Sportgeräts. Er rangierte mit einem Rückstand von 1:19:20,6 Stunden am Ende des Feldes.

Rallye Sardinien/Italien – Stand nach der 15. von 19 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

3.04:10,3

2.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

+ 25,9

3.

Suninen/Lehtinen (FIN), Ford

+ 42,9

4.

Evans/Barritt (GB), Ford

+ 1:25,4

5.

Mikkelsen/Jager (N), Hyundai

+ 1:33,3

6.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 2:32,4

8.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

+ 2:38,3

8.

Meeke/Marshall (B), Toyota

+ 3:58,3

9.

Hänninen/Tuominen (FIN), Toyota

+ 7:23,2

10.

Rovanepreä/Halttunen (FIN), Skoda R5

+ 7:24,5

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