Valentino Rossi sucht das Glück

Deutschland: Hyundai verteidigt Hersteller-Führung

Von Toni Hoffmann
Bei der ADAC Rallye Deutschland, der zehnten Station der Weltmeisterschaft, hat Hyundai mit den Plätzen vier und fünf seine Führung in der Herstellerwertung verteidigt.

Das WM-Heimspiel des im unterfränkischen Alzenau beheimateten Teams von Hyundai Motorsport verlief nicht ganz den Vorstellungen. In der ersten Halbzeit der ADAC Rallye Deutschland lieferte sich Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC einen sehenswerten Kampf um die Führung mit dem späteren Sieger Ott Tänak (Toyota). Ein Reifenschaden, der Reifenwechsel kostete 90 Sekunden, im ersten Durchgang der mit 41,17 km langen Monster-Prüfung «Panzerplatte» aber zerstörte jede Hoffnung auf den zweiten Deutschland-Sieg nach 2014.

Doch Neuville steckte nicht auf und kämpfte sich mit sieben Bestmarken auf den fünften Platz zurück. Sein vor ihm platzierter Teamkollege Dani Sordo überließ letztlich Neuville wegen dessen noch intakten Titelchancen seinen vierten Rang. Gegen die bei der zweiten Asphalt-Rallye des Jahres so starken Toyota Yaris hatte die Konkurrenz ohnehin keine Chance.

Auch Sordo war anfangs bei der Musik vorne dabei. Ein Getriebeproblem auf der letzten Tagesprüfung am Freitag warf Sordo vom vierten auf den neunten Platz zurück. «Das war zutiefst enttäuschend», meinte Sordo. Sein Teamchef Andrea Adamo bewertete das Pech so: «Total inakzeptabel». Mit danach folgenden Top-Zeiten kämpfte sich Sordo auf den vierten Rang, den er dann an Neuville abtrat, indem an der letzten Zeitkontrolle 30 Strafsekunden fasste. Mit diesem «Geschenk» rückte Neuville in der Tabelle auf den zweiten Platz vor, liegt aber nach zehn von 14 Läufen 33 Punkte hinter dem Deutschland-Sieger Ott Tänak (Toyota).

«Wir haben an diesem Wochenende unser absolut Bestes gegeben. Ehrlich gesagt hätten wir an diesem Wochenende um den Sieg kämpfen können, aber wir hatten mit dem Platten in Baumholder einfach Pech. Das ist Teil des Spiels», war das Fazit von Neuville.

Sordo wusste seine Leistungen und die des Hyundai i20 einzuordnen: «Das Wichtigste sind die Verbesserungen an der Leistung des Autos auf Asphalt. Auf diesem Belag sind jetzt konkurrenzfähig. Das ist der harten Arbeit unseres Teams zu verdanken.»

Hinter ihm ordnete sich im Gesamtklassement auf dem sechsten Platz Andreas Mikkelsen im dritten Hyundai i20 ein. «Wir hatten bei unserer ersten Asphalt-Rallye in dieser Saison kein leichtes Spiel», meinte Mikkelsen. «Wir haben viel am Setup des Autos, am Fahrstil und den Einstellungen für die verschiedenen Prüfungen getan. Wir haben einiges unternommen, aber es ist immer noch nicht perfekt.»

Teamchef Andrea Adamo zum Heimspiel: «Thierry und Nicholas (Gilsoul) kämpften vor ihrem Platten am Samstag um die Führung bei der Rallye. Ich denke, niemand hatte vor dem Wochenende damit gerechnet, dass es so knapp werden würde. Dani und Carlos (del Barri) waren ebenfalls in guter Form. Ohne Zuverlässigkeitsproblem wären sie mit Sicherheit an der Spitze dabei gewesen. Das ist es, worüber wir nicht glücklich sein können. Wir müssen die Kontrolle über unser eigenes Schicksal in die Hand nehmen, und das bedeutet, in jedem einzelnen Bereich unserer Unternehmung Höchstleistungen zu vollbringen und zuverlässig zu sein. Zusammenfassend war die Leistung unserer Autos in Deutschland gut, aber die Leistung des Teams war es nicht. Wir müssen besser werden.»

Rallye Deutschland – Endstand nach 19 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

3:15:29,8

2.

Meeke/Marshall (B), Toyota

+ 20,8

3.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 36,0

4.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 58,5

5.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

+ 1:16,6

6.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 1:46,2

7.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

+ 1:56,3

8.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

+ 2:02,2

9.

Greensmith/Edmondson (GB), Ford

+ 6:22,2

10.

Katsuta/Barritt (J/GB), Toyota

+ 8:19,2


Stand der Fahrer-WM nach 10 von 14 Läufen:


Platz

Team/Auto

Punkte

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

205

2.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

172

3.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

165

4.

Meeke/Marshall (GB), Toyota

80

5.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

79

6.

Evans/Martin (GB), Ford

78

7.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

74

8.

Suninen/Salminen (FIN), Ford

70

9.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

62

10.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

62

Stand der Herstellerwertung nach 10 von 14 Läufen:

Platz

Team/Auto

Punkte

1.

Hyundai Shell Mobis WRT (i20 WRC)

289

2.

Toyota Gazoo Racing WRT (Yaris WRC)

281

3.

Citroën Total WRT (C3 WRC)

216

4.

M-Sport Ford WRT (Ford Fiesta WRC)

168

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