Neuville: «Die Konzentration ist der Schlüssel»
Der fünfmalige Vize-Champion Thierry Neuville
Bislang blieb Neuville der Sieg bei der «Königin der Rallyes» versagt, auch wenn er diesem schon öfter nahe war. So bleibt sein bislang bestes Ergebnis im Fürstentum an der Côte d’Azur der zweite Platz 2019, nur 2,2 Sekunden hinter dem sechsfachen Sieger Sébastien Ogier. 2017 führte er den Klassiker im Huyndai i20 WRC bis zur zwölften Prüfung an. Doch auf der letzten Entscheidung am Samstag rutschte er gegen eine Brückenmauer und aus der Traum. Platz 15 war dann der Endrang.
In diesem Jahr startet er zum zehnten Mal bei der ältesten Rallye der Welt. In den vier ersten Jahren ab 2011 kam er nie ins Ziel. Wegen seiner Erfahrung kennt er die Rallye Monte Carlo bestens und weiß auch, wovon er spricht. Er kennt die Tücken, wie die wechselnden Wetterverhältnisse, die verschiedenen Streckenbedingungen, die Reifenwahl. Daher weiß er auch die Arbeit seines «Eisspions» Bruno Thiry, der zwei Stunden vor dem Start die Bedingungen erkundet, sehr zu schätzen.
«Die Rallye Monte Carlo eröffnet wieder die Saison, und das gleich mit zwei Nachtprüfungen», erklärt Neuville, der in dieser Saison der nach fünf Jahren als Kronprinz endlich den Thron besteigen will. «Sie ist eine sehr schwierige Veranstaltung. Die Reifenwahl ist von entscheidender Bedeutung. Da muss man sich schon seine Gedanken machen. Man benötigt wirklich einen guten Aufschrieb mit aktuellen Informationen vom Wetterteam. Bei den unterschiedlichen Höhen und Verhältnissen der Prüfungen ist eine hohe Konzentration der Schlüssel. Die Bedingungen ändern sich ständig, das Gefährlichste ist auf jeden Fall das Glatteis. Und da hoffe ich, dass die Information vom Wetterteam zutreffen. Wir sind seit ein paar Jahren in Gap und wissen, welche Abschnitte den ganzen Tag im Schatten liegen und daher glatt sein können. Dennoch, bei der Rallye Monte Carlo ist man sich vor Überraschungen nie sicher.»
Gegenüber seinem Hauptkonkurrenten um die WM-Krone im eigenen Team, dem Titelverteidiger Ott Tänak, dürfte Neuville, der nun seit sieben Jahren, seit dem Huyndai-Comeback von Anfang an im Team der Südkoreaner ist, auf die Kenntnis seines Autos und auch seines Teams einen leichten Vorteil haben.